Der erste offizielle Deutschland-Besuch des griechischen Ministerpräsidenten steht: Alexis Tsipras trifft sich am Montag, 23. März, mit Angela Merkel in Berlin.

Berlin/Athen - Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras kommt mitten in der aufgeheizten Stimmung wegen der Schuldenkrise seines Landes zum ersten offiziellen Besuch nach Berlin. Tsipras habe die Einladung von Kanzlerin Angela Merkel zu einem Besuch am kommenden Montag (23. März) angenommen, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag mit. Merkel hatte am Montagnachmittag mit Tsipras telefoniert.

In den vergangenen Tagen hatten Mitglieder der Tsipras-Regierung den Tonfall vor allem gegenüber Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) verschärft. Zudem wurden Forderungen nach deutschen Reparationszahlungen an Griechenland wieder lauter.

Wie es aus Diplomatenkreisen in Athen hieß, zielt der Besuch Tsipras’ auf eine Beruhigung der Lage zwischen Berlin und Athen. Es sei eine unangenehme, „wenn nicht ganz schlimme“ Atmosphäre in den Beziehungen zwischen beiden Staaten entstanden. Mitarbeiter von Tsipras hatten vor der Ankündigung seiner Berlinreise mitgeteilt, der Regierungschef werde in den nächsten Tagen die Lösung der Finanzkrise selbst in die Hand nehmen. Die Kassen in Athen sind leer. Auch der kleinste Fehler könnte zu einer Pleite Griechenlands führen.

Um eine drohende Staatspleite abzuwenden, will Tsipras bereits beim EU-Gipfel am Ende der Woche in Brüssel ausführlich über die Lage seines Landes sprechen und auch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammenkommen.