In Indien sterben die meisten Menschen beim Fotografieren eines Selfies. Foto: statista

An dieser Stelle präsentieren wir jede Woche in einer Grafik die Ergebnisse einer interessanten Umfrage. Dieses Mal: Wie viele Menschen streben beim Fotografieren eines Selfies?

Stuttgart - Das hantieren mit dem Smartphone kann tödlich sein. Nicht nur beim Autofahren sollte man die Finger vom Handy lassen, auch wer ein Selfie macht lebt gefährlich. 127 Menschen sind zwischen März 2014 und September 2016 beim Erstellen von Selfies tödlich verunglückt. Das geht aus einer Studie, die im November vergangenen Jahres unter dem klangvollen Titel „Me, Myself and My Killfie: Characterizing and Preventing Selfie Deaths“ an der Cormell University veröffentlicht wurde, hervor.

Vor allem Inder leben gefährlich

Demnach scheinen sich vor allem die Bewohner des indischen Subkontinents beim Anfertigen der digitalen Selbstporträts unzumutbaren Risiken auszusetzen. Allein in Indien ereigneten sich im betrachteten Zeitraum 76 selfiebezogene Todesfälle, weitere neun Menschen starben in Pakistan. Dagegen scheinen die Deutschen beim hantieren mit der Smartphone-Kamera deutlich vorsichtiger zu sein. Über eventuelle Selfie-Tote ist hierzulande bislang jedenfalls nichts bekannt geworden.

Was die Forscher alarmiert, ist die rasch steigende Zahl der Toten. Wurden 2014 noch 15 Todesfälle gezählt, waren es 2015 bereits 39 und allein bis September 2016 starben 73 Menschen beim Fotografieren eines Selfies.

Tipps fürs Überleben

Die Autoren der Studie geben einige Tipps, um beim Fotografieren eines Selfies nicht ums Leben zu kommen. So raten sie, sehr vorsichtig zu sein, wenn man ein Bild in der Nähe eines Abgrundes macht – man könnte abstürzen. Ähnliches gilt für Seen, in denen man ertrinken kann, wenn man hineinfällt. Auch in der Nähe von Bahnstrecken oder Autobahnen sei erhörte Vorsicht geboten. Manche Leute sterben, weil sie von vorbeifahrenden Zügen erfasst werden. Zudem raten sie ganz dringend davon ab, ein Selfie beim Autofahren zu schießen.

Im Grunde erscheinen die Ratschläge ganz einfach, doch es ist kaum zu glauben, dass in Zukunft keine Menschen mehr sterben werden beim Fotografieren eines Selfies. Der Drang, sich in extremen Situationen selbst darzustellen, scheint die Risikobereitschaft gerade junger Menschen geradezu dramatisch zu erhöhen.