Hier ein Papierschnipsel, dort ein leerer Kaffeebecher Foto: Katharina Kraft

Die Degerlocher Gewerbetreibenden hätten es gern sauberer in ihrem Bezirk. Sie haben unter anderem die Schüler im Verdacht, dass sie ihren Müll auf den Boden werfen. Nun haben sie sich ein Projekt ausgedacht.

Degerloch - Es gebe Wege, die sehen mitunter fürchterlich aus, sagt Eberhard Klink von Gewerbe- und Handelsverein Degerloch (GHV). Gemeinsam mit seinem Kollegen Harald Giese hat er deshalb die Aktion „Sauberer Schulweg“ ins Leben gerufen. Besonders auf den Routen zu den Schulen liege oft Müll, berichtet Klink. Die Aktion setzt daher da an, wo die beiden die Ursache sehen: bei den Schülern. Gemeinsam mit Vertretern der Schulen und der Abfallwirtschaft Stuttgart haben sich Klink und Giese nun getroffen, um zu beraten, was getan werden kann.

In Degerloch sehe es im Vergleich recht aufgeräumt aus

Im Vergleich zu anderen Bezirken sehe es in Degerloch zwar noch aufgeräumt aus. Dennoch regen sich Menschen über Müll auf der Straße auf, so Klink. Viel Unrat liegt nach Klinks Angaben zum Beispiel nicht nur auf Schulwegen, sondern auch im Gewerbegebiet Tränke und an der Epplestraße herum. Das soll sich ändern. „Wir fühlen uns für Degerloch verantwortlich“, sagt Klink. „Auch im Sinne eines guten Ortsbildes.“ Das will er langfristig verbessern. „Es soll mehr sein als ein Let’s Putz. Es soll sich etwas in den Köpfen verändern.“

Zu der ersten Besprechung mit der städtischen Abfallwirtschaft kamen Vertreter der Internationalen Schule, der Fritz-Leonhardt-Realschule, der Filderschule und des Wilhelms-Gymnasiums. Denn vor allem die älteren Schüler sind nach Klinks Worten verantwortlich für den Müll. Sie trinken gerne Kaffee im Pappbecher und essen Döner. Der Müll landet dann nicht selten auf dem Boden. Karin Grafmüller, die Leiterin der Fritz-Leonhardt-Realschule, sagt: „Ich sehe das als allgemeine Unsitte.“ Andere Passanten lassen auch Müll liegen, und die Schüler machen das dann nach, folgert Grafmüller.

Die Schulen sollen eigene Konzepte entwerfen

Damit die Maßnahme, die der GHV nun anstößt, langfristigen Erfolg hat, sollen die Schulen selbstständig Konzepte ausarbeiten. Darin soll stehen, wie das Wegwerfen von Müll verringert werden kann. Die Aufgabe wurde an die Schülermitverwaltungsstellen weitergegeben. Die wüssten am besten, was getan werden muss, um die Schüler zu mehr Sauberkeit zu bewegen, so Grafmüller. In etwa zwei Monaten soll dann über die Ideen gesprochen werden. Klink hofft, dass nach der Aktion nicht nur Schüler, sondern auch Erwachsene auf mehr Sauberkeit achten werden.