Das „Hotel Silber“, frühere Gestapo-Zentrale in der Dorotheenstraße, wird derzei umgebaut. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Noch ist die Stuttgarter Erinnerungsstätte „Hotel Silber“, die frühere Gestapozentrale in Württemberg, im Umbau. Dennoch beginnt bereits jetzt eine Veranstaltungsreihe.

Stuttgart - Momentan sind die Bauarbeiter am Werk. Das „Hotel Silber“ in der Dorotheenstraße, früher Sitz der Gestapo und der Polizei in Stuttgart, wird zu einem Ort historisch-politischer Bildung und einem Museum umgebaut, in deren Mittelpunkt Dauer- und Sonderausstellungen stehen. Dabei kooperieren das Haus der Geschichte und die Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber, das Land und die Stadt Stuttgart. Begleitend zum Umbau gibt es nun eine Veranstaltungsreihe, die sich mit dem Unterdrückungssystem und den Verbrechen der Gestapo in Deutschland und Europa während des Zweiten Weltkriegs beschäftigt.

Vom „Hotel Silber“ nach Europa

Zum Auftakt spricht am Donnerstag, 27. Oktober, um 19 Uhr Klaus-Michael Mallmann über den auswärtigen Einsatz der Mitarbeiter der württembergischen Gestapo, der von Trondheim bis Athen, von Toulouse bis Kiew reichte. Dabei wirft der ehemalige wissenschaftliche Leiter der Forschungsstelle Ludwigsburg der Uni Stuttgart auch einen Blick auf die Biografien von Gestapo-Leuten, deren Karrieren vom „Hotel Silber“ ins besetzte Europa führten.

Theater und Exkursionen

Die Reihe wird mit sechs weiteren Veranstaltungen fortgesetzt. Am 1. Dezember, 19. Dezember, wird das Theaterstück Wolfs Jagd nach Motiven der Romantrilogie „Hotel Metropol“, der Gestapoleitstelle in Wien, gezeigt. Ebenfalls im Haus der Geschichte findet am 23. Januar, 19 Uhr, eine Podiumsdiskussion über Erinnerungskulturen in Europa statt. Es folgt am 10. Februar, 19 Uhr, ein Vortrag im DGB-Haus über die Rolle der Gestapo bei Überwachung und Unterdrückung der Zwangsarbeiter in Württemberg, tags drauf gibt es um 15 Uhr eine Busrundfahrt zu Standorten der Zwangsarbeit der Daimler-Benz AG. Am 29. April, 10 Uhr, wird die Zwangsarbeiterbaracke im Freilandmuseum Wackershofen besucht. Die Reihe endet mit einem interkulturellen Dialog im Theater tri-Bühne am 14. März um 19.30 Uhr.