Die Baustelle des Museums der Moderne in Berlin neben der St. Matthäus-Kirche, im Hintergrund die Philharmonie und das Sony-Center Foto: Imago/Ralf Pollack

Bisher hat das geplante Museum der Moderne in Berlin kein gutes Image. Kulturstaatsministerin Claudia Roth will das ändern. Der Prestige-Bau solle nach nachhaltigen Kriterien gebaut werden, sagte sie in einem Interview.

. Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) will das in Berlin geplante Museum der Moderne für die Kunst des 20. Jahrhunderts (M20) nach nachhaltigen Kriterien errichten lassen. Der nach bisheriger Planung bis 2026 fertiggestellte Neubau zwischen Berliner Philharmonie und Neuer Nationalgalerie solle „das coolste Museum der Stadt“ werden, sagte Roth in Berlin dem Evangelischen Pressedienst (epd). Bislang habe das Gebäude, das wegen des Entwurfes auch schon despektierlich als „Scheune“ bezeichnet wurde, „noch kein sehr gutes Image“.

Regenwassernutzung und Solarenergie

Nachhaltigkeitskriterien seien für sie unter anderem die Nutzung des Regenwassers, die Speicherung von Sonnenenergie und eine insgesamt hohe Energieeffizienz, sagte Roth. Entsprechende Gespräche mit dem Schweizer Architektenbüro Herzog & de Meuron seien geplant. Über mögliche Auswirkungen auf den Zeit- und Kostenplan machte Roth noch keine Angaben.

Laut Beschluss des Haushaltsausschusses des Bundestages vom November 2019 sollen die Baukosten höchstens 364,2 Millionen Euro betragen. Ursprünglich waren 200 Millionen Euro für den Bau vorgesehen gewesen. Die Vorgängerin von Roth, Monika Grütters (CDU), nannte die Kostensteigerung damals eine „echte Schmerzgrenze“. Bauherren, Planer und Architekten seien deshalb verpflichtet, im Sechs-Monats-Rhythmus dem Bundestag über die Kostenentwicklung zu berichten.

Baupreissteigerungen sind eingerechnet

Außerdem sind damals 52,2 Millionen Euro für künftige Baupreissteigerungen sowie 33,8 Millionen Euro sogenannte Risikokosten hinzugerechnet worden, sodass sich die Gesamtsumme auf 450,2 Millionen Euro belaufen könnte. Das Museum des 20. Jahrhunderts soll auf dem Gelände des Berliner Kulturforums nahe der St. Matthäus-Kirche neu entstehen. Spatenstich war im Dezember 2019.

Das neue Haus soll Kunst des 20. Jahrhunderts präsentieren. Dazu zählt unter anderem die rund 4000 Werke umfassende Sammlung der Neuen Nationalgalerie. Bauherr ist die Stiftung Preußischer Kulturbesitz.