Gegen den braunen Sumpf: Katrin Göring-Eckardt liest Hass-Kommentare vor. Foto: www.facebook.com/GoeringEckardt

„Das ist Dreck.“ Grünen-Fraktionschefin Göring-Eckardt kämpft mit außergewöhnlichen Mitteln gegen Fremdenhass im Internet: Sie liest vor, was Tag für Tag an braunem Gedankengut auf ihrer Seite landet.

Berlin - Mit einer ungewöhnlichen Aktion geht die Co-Vorsitzende der Grünen-Fraktion im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt, gegen fremdenfeindliche Einträge in sozialen Medien vor. In einem am Freitag veröffentlichten Video-Beitrag verliest Göring-Eckardt Hasskommentare, die an sie gerichtet sind: „Das ist Dreck, der gehört in die Mülltonne“, sagte sie dazu. Dieser Dreck sporne sie aber an, sie werde sich nicht klein kriegen lassen.

Die Aktion sei stellvertretend auch für viele Flüchtlingshelfer, die sich öffentlich nicht wehren könnten, sagte Göring-Eckardt in dem Youtube-Video. Sie forderte Facebook auf, gegen fremdenfeindliche Einträge vorzugehen und mahnte das Online-Netzwerk: „Sorgt endlich dafür, dass solcher Hass, dass solcher Dreck nicht mehr auf den Seiten von Facebook steht.“ Solche Einträge müssten gelöscht werden.

Täglich werden wir auf #Facebook mit Gewaltaufrufen & widerlicher Hetze konfrontiert. Es reicht. Bitte zeigt Facebook, dass Hass im Netz keinen Platz hat. Seid lauter als die Hater & teilt das Video. Team KGE #NoHateSpeech

Posted by Katrin Göring-Eckardt on Donnerstag, 10. September 2015

Entsprechende Forderungen hatte auch Justizminister Heiko Maas (SPD) gegenüber Facebook erhoben. Für diesen Montag ist ein Gespräch zwischen Maas und Facebook-Managern geplant.

„Von dem Treffen zwischen Heiko Maas und Facebook erwarte ich mir leider nicht viel“, sagte Göring-Eckardt auf Anfrage. Deshalb müsse der Druck auf Facebook jetzt erhöht werden.“ Wer Beleidigungen und Volksverhetzung finde, sollte die Datenschutzbeauftragten in den Bundesländern informieren und Strafanzeige erstatten. Es gelte die Meinungsfreiheit. „Die hat aber ihre Grenzen, wenn zu Gewalt gegen Personen aufgerufen oder widerliche Hetze betrieben wird.“