Andreas „Bär“ Läsker möchte wohl den Clussgarten und das Hifi abgeben. Die Musikkneipe hatte er erst im September 2023 eröffnet. Ein Nachfolger ist schon im Gespräch.
Wenn es so kommt, wie es im internen Zirkel des Kulturbetriebs Scala in Ludwigsburg die Runde macht, wäre es ein Paukenschlag: Andreas „Bär“ Läsker hört nach Informationen unserer Zeitung Ende April mit der Scala-Gastronomie auf. Gerade mal knapp zwei Jahre, nachdem der Manager der Fanta 4 auch beruflich in seine Heimatstadt zurückgekehrt ist.
Läsker selbst gibt sich am Mittwoch wortkarg. Wie schon vor zwei Jahren, als durchgesickert war, dass der Musikmanager die Gastro der Ludwigsburger Kultstätte übernehmen wird. Dem 60-Jährigen schmeckt es nicht, dass die Nachricht die Runde macht. Bevor er missgelaunt das Telefonat im Gespräch beendet, sagt Läsker, der auch Scala-Gesellschafter ist, zumindest: „Meine Zeit beim Scala endet nicht. Die Gastronomie übernimmt aber vielleicht jemand anderes.“ Weitere Details dazu nennt der Ludwigsburger aber nicht.
Ebenso wenig Frank Eckstein. Er könne die Nachricht über Läskers Gastro-Ausstieg nicht bestätigen, sagt der Scala-Geschäftsführer ebenfalls am Mittwoch. Brisant: Der Mietvertrag für die gesamte Gastronomie läuft eigentlich für fünf Jahre, mit einer Option auf weitere fünf Jahre. „Es müsste dann ja einen Aufhebungsvertrag geben. Aber da ist nichts passiert, es gibt auch keine Kündigung. Am besagten Vertragskontext hat sich definitiv nichts geändert“, betont Eckstein.
Mit dem Ludwigsburger Scala emotional verbunden
2022 stieg Andreas „Bär“ Läsker zusammen mit Filmproduzent Jochen Laube im Scala als Gesellschafter ein. Beide verbindet ein emotionaler Bezug zu dem über die Stadt hinaus bekannten Veranstaltungshaus. Läsker wuchs mit dem Scala auf, war immer wieder als Besucher dort. Laube riss im Scala als Schüler die Eintrittskarten ab.
Noch im vergangenen September hatte Andreas „Bär“ Läsker vor der offiziellen Eröffnung des Hifi dort mit mehr als 200 Menschen seinen 60. Geburtstag gefeiert. Eine Musikkneipe sei schon seit 20 Jahren sein Traum, hatte der Fanta-4-Manager gegenüber Journalisten gesagt. Mit dem Hifi werde er wahr.
Eine weitere Personalie sorgt für Stirnrunzeln
An der Ausrichtung sollte sich im Scala mit Laube und Läsker im Team wenig ändern. Vielmehr sollte es bei Einzelveranstaltungen zu bestimmten Themen bleiben. Angedacht war, Film und Musik noch intensiver zu vereinen. Eine Neuausrichtung brauche es nicht, hatten die beidem im Gespräch mit unser Zeitung damals betont. Läsker hatte von „Qualitätssicherung“ gesprochen.
Diese wird durch eine weitere Personalie aus jüngster Zeit zumindest in Frage gestellt. Denn: Alan Covic, zuständig für die Buchungen der Künstler, wird nicht mehr länger fürs Scala tätig sein. Seit sieben Jahren arbeitet er fürs Scala – erfolgreich. Diese Trennung bestätigt Frank Eckstein. „Was das Programm inhaltlich betrifft, war alles sehr gut. Es gab aber eine unterschiedliche Auffassung über die Zukunft des Scala. Da gingen die Meinungen auseinander.“ Es habe daher „keine Alternative“ gegeben, als die Zusammenarbeit zu beenden.
Pascal Fetzer ist wieder im Gespräch
Der Vertrag mit Covic läuft noch bis Mitte Juni, es deutet aber alles auf ein vorzeitiges Ende Mitte April hin. Eine Nachfolge für den Booker gibt es bisher noch nicht, ein erstes Gespräch wurde laut Eckstein aber geführt. Das Programm für 2025 sei dadurch aber nicht gefährdet. „Darum kümmert sich ein Team aus den eigenen Reihen, und da sind wir schon sehr weit fortgeschritten.“
Auch ein Nachfolger für die Gastronomie wird wohl schon gesucht. Wie bereits vor der Verpflichtung des Fanta-4-Managers ploppt dabei wieder der Name Pascal Fetzer auf. Der hat erst vor kurzem die Chaplins Bar in Ludwigsburg übernommen und führt darüber hinaus die Gerberei in Waiblingen. Ob die Scala-Gastronomie auch noch dazukommt? Fetzer bestätigt diese Informationen nicht, dementiert sie aber auch nicht. „Ich kann noch keinerlei Aussage dazu machen“, sagt er am Mittwoch.