Feris Meha (in Rot) hat zwei der drei Drita-Treffer erzielt. Foto: Peter Mann

Nach dem 3:2 (2:0)-Sieg von Drita Kosova Kornwestheim gegen AKV Ludwigsburg provozieren Gäste-Zuschauer Tumulte und Schlägereien.

Die Bezirksliga-Partie zwischen Drita Kosova Kornwestheim und AKV Ludwigsburg war über 97 Minuten ein umkämpftes Fußballspiel mit fünf Toren, einem Elfmeter, intensiven Zweikämpfen und teils auch hitzigen Szenen sowie vor allem zum Ende hin mit vielen Unterbrechungen wegen Verletzungen, Schwächeanfällen oder einfach nur Versuchen, Zeit zu schinden – also ein ganz normales Amateurfußballspiel, wie es jeden Sonntag Tausende gibt. Doch leider spielten sich nach dem Schlusspfiff auf und neben dem Platz Szenen ab, die nicht zum Sport gehören und einen Polizeieinsatz auslösten.

Auf das Wortgefecht folgt eine Ohrfeige

Drita hatte die umkämpfte Partie mit 3:2 gerade noch über die Runden gebracht, die Spieler und ihr Anhang freuten sich über den Sieg. Bis einige Zuschauer aus Reihen des AKV auf den Platz kamen und zunächst ein Wortgefecht provozierten. Plötzlich verpasste einer von ihnen Drita-Spieler Tugrul Yalman eine schallende Ohrfeige. Nun spielten sich wilde und immer unübersichtlichere Szenen auf dem Platz ab. Die einen gingen aufeinander los, die Ordner und andere Zuschauer sowie auch Spieler beider Teams versuchten, die Situation zu deeskalieren – mit mäßigem Erfolg. Mehrere Drita-Spieler waren im Gesicht deutlich gezeichnet oder hatten blutende Nasen. Die hinzugerufene Polizei rückte mit insgesamt acht Personen an, um ein nochmaliges Aufflammen der Gewalt zu verhindern und um Zeugenaussagen sowie Anzeigen aufzunehmen.

Juristisches Nachspiel ist möglich

„Genauso war es im Hinspiel. Da sind in der Pause im Kabinentrakt AKV-Zuschauer auf uns losgegangen. Nur dass es da keine Schläge gab. Aber wir haben damals nicht weitergespielt, um genau solche Szenen wie heute zu vermeiden“, schimpfte Drita-Spielertrainer Spetim Muzliukaj, der selbst auch etwas abbekommen hatte. „Es sind nicht die Spieler von AKV, mit denen ist alles in Ordnung. Es sind die Zuschauer – und wir wissen auch, wer das ist“, betonte er. Im Hinspiel hatte der Schiedsrichter von Angriffen nichts mitbekommen und daher keinen Grund für den Spielabbruch gesehen. Die Partie wurde 3:0 für AKV gewertet. Diesmal wurden die Punkte also auf sportlichem Weg verteilt, Schläge erst nach dem Spiel – und jetzt mit genügend Zeugen. Ein juristisches Nachspiel ist also durchaus möglich.

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Nur der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass Drita in der ersten Halbzeit durch Feris Meha per Foulelfmeter und Spetim Muzliukaj in Führung gegangen war. Nach dem Anschlusstreffer der Ludwigsburger traf Meha mit einem sehenswerten Heber aus 40 Metern zum 3:1. Im Gegenzug folgte der erneute Anschluss, das 3:1 brachte Drita dann aber über die Zeit.