Der Moment des „Genickbruchs“ für den FC Marbach: Kornwestheims Shaban Ismaili (Nummer 26) zimmert den Ball unhaltbar in den rechten oberen Torwinkel zum 3:1. Foto: avanti

Während der GSV den vierten Sieg in diesem Jahr feiert, verlieren die beiden ersatzgeschwächten Mannschaften vom FC Marbach und TSV 1899 Benningen.

Einen auch in dieser Höhe verdienten 4:0-Sieg feierte der GSV Pleidelsheim gegen den FV Löchgau II. Mit dem vierten Sieg im vierten Spiel des Jahres rückten die Schwarz-Gelben bis auf einen Punkt an Platz zwei heran. Ob da noch was geht? Das Ziel „Klassenerhalt“ dürfte mit 43 Punkten als erreicht angesehen werden.

Von Beginn an waren die Pleidelsheimer bestimmend. Sie hatten deutlich mehr Ballbesitz, kamen aber zunächst nicht zwingend vors Tor. Mit der ersten guten Möglichkeit brachte Patrick Sirch den GSV mit einem Schuss aus spitzem Winkel in Front (14.). Mehrfach verpassten es die Gastgeber, das 1:0 auszubauen. Entweder kam der letzte Pass nicht an oder der Torhüter war zur Stelle. Löchgau fand kaum mal den Weg vors Pleidelsheimer Tor. Und wenn, dann nur nach Standards. In der 39.  Minute brachte Robin Bender eine Ecke scharf herein, Sirch war zur Stelle und erhöhte auf den 2:0-Pausenstand.

Tim Ranzinger sorgte mit einem Kopfballtreffer für die Vorentscheidung, wobei der Ball vom Innenpfosten hinter die Linie sprang (51.). Beim 4:0 nutzte Sirch eine Hereingabe von rechts und vollendete aus kurzer Distanz. In der Folge schaltete der Tabellendritte zwei Gänge zurück. Nun kam Löchgau zu Abschlüssen, die jedoch entweder übers Tor gingen oder GSV-Keeper Uwe Düding vor keine schwere Aufgaben stellte.

„Am Anfang mussten wir weite Wege gehen. Die Mannschaft ist es aber zu 100 Prozent angegangen und hat sehr verdient gewonnen“, lobt Trainer Marcus Wenninger seine Mannschaft. „So eindeutig hätte ich es mir vor dem Spiel nicht vorgestellt.“

GSV Pleidelsheim: Düding – K. Sirch, Hachmann, Singer – Porubek, Ranzinger (52. Schlipf), Pfeiffer (70. Edelmann), Bender, Tränkle – P. Sirch, Weilguny (61. Vejselovic).

Eine 1:6-Klatsche musste der FC Marbach gegen Drita Kosova Kornwestheim einstecken. Der abstiegsbedrohte Gegner hatte in der Vorwoche 5:1 gegen Aldingen II gewonnen, bläst also zur Aufholjagd. Gegen seine Spielfreude fand der FC fast die ganze Spielzeit über nicht die nötigen Mittel. „Es fehlte Grundlegendes. Laufbereitschaft, Kampf, Zweikampfstärke. Wir waren ängstlich und mutlos“, befand Trainer Matteo Battista, der von einem rabenschwarzen Tag spricht. Dem Gegner zollt er Respekt: „Sie haben das sehr gut gemacht und hochverdient gewonnen.“ Auch die Höhe der Niederlage lässt den Coach gefrustet zurück. „Das ist eine Klatsche, die es in sich hat.“

Von Beginn an waren die Gäste dominant. Ein Volleyschuss ins lange Eck zur Führung (8.) war bereits die dritte Chance Kornwestheims. Marbach fand erst durch den Ausgleich ins Spiel: Nach einem Ballverlust der Gäste schaltete der FC schnell und kam per Konter durch Marc Dewald zum 1:1 (13.). Lukas Möhle scheitere kurz darauf am Keeper. Stattdessen ging Drita Kosova in Front, das nach einer Serie von drei Eckbällen den Ball im Getümmel über die Linie bugsierte (33.).

1:3 und 1:4 nach der Pause als Genickbruch

„Wir hatten uns dann viel vorgenommen und kamen motiviert aus der Kabine“, sagt Battista. Doch es folgte der „Genickbruch“, wie der Trainer es betitelt. Durch ein Traumtor von der Strafraumgrenze per Vollspann in den Winkel erhöhte Kornwestheim auf 3:1 (49.). Und zwei Minuten später stand es 1:4, als Keeper Hannes Wunsch eine Flanke abwehrte, ein Gästespieler am langen Pfosten aber abstaubte. Kornwestheim wollte gar noch mehr, attackierte den FC früh, sodass dieser kaum mehr die Mittellinie überquerte. Erst rettete Vasilios Delimpeis kurz vor der Torlinie in höchster Not vor dem nächsten Einschlag. Nach einem zu kurz geratenen Rückpass der FC-Verteidigung zum Torhüter (66.) und per Kopf (87.) erhöhte Kornwestheim dennoch. Battista: „Wir müssen das aufarbeiten und gegen Warmbronn punkten, um unser Polster nach unten zu behalten.“ FC Marbach: Wunsch – Erdogan (58. Binder), Delimpeis, Kara, Feilner – Dewald, Rewitzer (65. Dahl), Mayer, Schulz – Zalypskyy (58. Fees), Möhle.

Ebenfalls punktlos blieb der TSV 1899 Benningen beim SV Perouse. Wobei die Vorzeichen auch alles andere als gut waren. Sieben kurzfristige Ausfälle mussten, wenn überhaupt möglich, kompensiert werden. Allein die beiden Keeper Jonas Gröppner und Ron Moj fielen aus, dazu zahlreiche Spieler wie Luca Heusel, Bartu Avsar oder Patrick Flamm. „Vermutlich sind durch das Regenspiel in Nussdorf einige krank geworden“, mutmaßt Coach Michael Sabljo. So hütete Janik Wenisch aus der zweiten Mannschaft das Tor, auch Nick Hill feierte seine Premiere.

Die Mannschaft machte es trotz der Umstände ordentlich. „Wir hatten die Partie eigentlich gut im Griff“, so der Trainer. Doch Moritz Rath und David Heim vergaben Hochkaräter, Justin Hill traf per Freistoß die Latte. Nach einem auf unnötige Weise entstandenen Foulelfmeter (22.) führte dennoch Perouse, das per Konter nachlegte (50.). Spannend wurde es nicht mehr. Sabljo: „Wir hatten keinerlei Durchschlagskraft.“

TSV 1899 Benningen: Wenisch – Piras, Schnalke, N. Rath (77. Kettgen), D. Cappella – Heim, J. Hill, Djurdjevic, R. Cappella (65. Canonico) – N. Hill (46. Cansu), M. Rath.