Grundschüler lernen Schwimmen. Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Wie können Kinder gefördert werden, die nicht schwimmen können? In Ditzingen machen drei Akteure gemeinsam ein Angebot.

Das Motto ist deutlich: Kein Kind soll untergehen. Deshalb wird in Ditzingen eine Nichtschwimmer-Arbeitsgemeinschaft angeboten. Um Kindern das Schwimmen beizubringen, haben sich die Ortsgruppe der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), die Stadt Ditzingen und die Grundschulen zusammengeschlossen. Sie machen ein Angebot, das nach den Sommerferien in das zweite Jahr startet.

„Es geht nur, wenn alle an einem Strang ziehen“, sagt Pia Rebmann. Die Mitarbeiterin der Stadtverwaltung koordiniert die Nichtschwimmer-AG, finanziert wird sie mit Landesmitteln.

Nur dank der Ehrenamtlichen möglich

Doch die Koordination ist nicht alles. Zwölf Ehrenamtliche der DLRG trainieren wöchentlich über mehrere Stunden jene Kinder, die noch nicht sicher schwimmen können, sie und ihre Eltern waren zuvor in der Schule angesprochen und auf das Angebot aufmerksam gemacht worden.

Nach Erhebungen der DLRG können bundesweit 60 Prozent der Grundschüler am Ende der vierten Klasse noch nicht oder nur sehr unsicher schwimmen. Das Erreichen der Schwimmfähigkeit sei daher nach wie vor ein großes Ziel am Ende der Grundschulzeit, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung von Stadt und DLRG. Durch coronabedingte Schließungen der Schwimmbäder in den vergangenen zwei Jahren und dem akuten Lehrermangel seien diese Ziele zum Teil „in weite Ferne gerückt“.

Ertrinken zweithäufigste Ursache von tödlichen Unfällen bei unter 15-Jährigen

Daher habe die Stadt die Schulen und Schwimmvereine im Frühjahr 2022 an einen Tisch geholt, um diesen Missstand zumindest für Ditzinger Kinder zu beheben. Angesprochen sind Eltern von Kindern, die bis zum Schwimmunterricht in der dritten Klasse noch nicht von ihren Eltern gefördert wurden. So sollen die Kinder die Möglichkeit erhalten, das sichere Schwimmen zu erlernen.

Eigentlich sei es Aufgabe der Eltern, für die Schwimmfähigkeit der Kinder zu sorgen. Darin seien sich Stadt, DLRG und Schulen einig. Aber nicht alle Eltern könnten oder wollten dieser Aufgabe nachkommen. „Die Leidtragenden sind die Kinder.“

Ertrinken sei die zweithäufigste Ursache von tödlichen Unfällen bei Kindern unter 15 Jahren. Dies sei für alle Beteiligten Ansporn und Verpflichtung zugleich, um die Kooperation fortzusetzen.