Nico Rosberg hat auch das Formel-1-Rennen von China gewonnen. Der fehlerfreie Mercedes-Pilot feierte am Sonntag beim Grand Prix in Shanghai vor Ferrari-Star Sebastian Vettel seinen dritten Saisonsieg.
Shanghai - Nico Rosberg ist derzeit in der Formel 1 unschlagbar. Der Mercedes-Mann sichert sich auch den Sieg in Shanghai. Weltmeister Lewis Hamilton muss Schadenbegrenzung betreiben. Sebastian Vettel gelingt als Zweiter der Sprung aufs Podium.
Shanghai (dpa) - Nico Rosberg hat beim Formel-1-Spektakel von Shanghai auch das dritte Saisonrennen gewonnen und eilt in der WM immer weiter davon. Nach einer makellosen Vorstellung verwies der Mercedes-Pilot am Sonntag Ferrari-Star Sebastian Vettel mit einem Riesenvorsprung von 37,7 Sekunden auf den zweiten Rang, für Rosberg war es insgesamt schon der sechste Grand-Prix-Erfolg in Serie.
Dritter wurde Daniil Kwjat im starken Red Bull. Rosbergs Teamkollege Lewis Hamilton konnte nach einem Crash gleich zum Start mit Position sieben nur noch Schadenbegrenzung betreiben.
Ein gutes Omen
Der 17. Karriere-Erfolg könnte für den gebürtigen Wiesbadener ein gutes Omen sein. Sechs Mal in der Historie gelangen einem Fahrer schon mindestens drei Siege zum Auftakt eines WM-Jahres, jedes Mal wurde dieser Fahrer dann auch Weltmeister. „Das war vielleicht die unglaublichste Vorstellung, die ich hatte“, meinte der überglückliche Rosberg. Nico Hülkenberg musste sich in seinem Force India mit Rang 15 begnügen, Manor-Fahrer Pascal Wehrlein kam nicht über Position 18 hinaus.
Schon der Start war hochspektakulär. Rosberg konnte seine erste Pole dieser Saison nicht verteidigen, Daniel Ricciardo im starken Red Bull schob sich vorbei. Dahinter krachte es ausgangs von Kurve eins. Vettel wurde vom zweiten Red-Bull-Mann Daniil Kwjat überrascht und fuhr bei seinem Ausweichmanöver ausgerechnet in den Ferrari seines Teamkollegen Kimi Räikkönen. „Kwjats Attacke war selbstmörderisch“, schimpfte Vettel über den Teamfunk und hielt ihm später noch vor der Siegerehrung eine Standpauke. Der Russe sei auf der Innenseite wie ein „Irrer“ herangerauscht.
Die Pechsträhne von Weltmeister Hamilton setzte sich auch am Start fort. Der viermalige China-Gewinner, der erst wegen eines Getriebewechsels eine Strafversetzung aufgebrummt bekam und im Qualifying nach Problemen am Energie-Rückgewinnungssystem keine gezeitete Runde hinlegte, touchierte Sauber-Pilot Felipe Nasr. Wie auch Räikkönen musste sich der von ganz hinten ins Rennen gegangene Brite schon in der zweiten Runde einen neuen Frontflügel holen.
Hülkenberg nutzte das Chaos und schob sich vorübergehend von Rang 13 auf fünf. Auch Wehrlein verbesserte sich erstmal. Pech hatte dann Ricciardo, der nach einem Reifenschaden früh an die Box musste. Während seine ärgsten WM-Verfolger mit Riesenproblemen zu kämpfen hatten, fuhr Rosberg auch nach einer Safety-Car-Phase souverän an der Spitze. Nach rund einem Drittel des dritten Saison-Grand-Prix lag der gebürtige Wiesbadener schon rund 12 Sekunden vor Kwjat.
Topfahrer auf der Aufholjagd
Hamilton versuchte sich in der Zwischenzeit an Schadenbegrenzung. „Wir haben einen Plan, nichts läuft schief“, bekam der 31-Jährige Zuspruch von seiner Box. Auch Vettel kämpfte um eine bessere Position und nahm Kurs Podium. Zwischenzeitlich flog noch eine Seitenplatte seines Ferrari-Flügels ab, doch der Heppenheimer ließ sich nicht beirren. Die Action in Shanghai mit Topfahrern auf der Aufholjagd durfte sicher auch Chefvermarkter Bernie Ecclestone gefallen, der sich schon ein Qualifying in umgekehrter Reihenfolge gewünscht hatte.
24 Runden vor Schluss kam der gebeutelte Hamilton ein fünftes Mal zum Reifenwechseln in die Mercedes-Garage. „Gib’ alles“, teilte ihm der Kommandostand mit. „Das tue ich“, entgegnete er. Kühl, präzise und fehlerfrei bestimmte Rosberg derweil weiter das Geschehen. Vettel heftete sich als Zweiter an die Fersen des Mercedes-Manns, konnte den Triumph des gebürtigen Wiesbadeners aber nicht mehr gefährden.