Bundesinnenminister Thomas de Maizière hat sich am Sonntag wegen der anhaltenden Flüchtlingskrise mit Ministern aus Italien und Frankreich getroffen. Foto: dpa

Thomas de Maizière hat sich am Sonntag wegen der Flüchtlingskrise mit seinen französischen und italienischen Kollegen getroffen. Dabei ging es nicht nur um finanzielle Hilfen für die libysche Küstenwache, sondern auch um die bislang erfolglose Umverteilung von Flüchtlingen innerhalb der EU.

Paris - Deutschland, Frankreich und Italien wollen die Flüchtlingskrise auf dem Mittelmeer unter anderem mit mehr finanzieller Hilfe für die libysche Küstenwache eindämmen. Darauf verständigten sich Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) und seine Amtskollegen am Sonntagabend bei einem Treffen in Paris, wie das französische Innenministerium am Montag mitteilte. Außerdem solle die Unterstützung für die Internationale Organisation für Migration (IOM) und das UN-Flüchtlingshilfswerk ausgeweitet werden, um Einrichtungen in dem nordafrikanischen Land auf internationale Standards zu bringen.

Die Vorschläge sollen am Donnerstag bei einem Treffen der EU-Innenminister diskutiert werden. Viele Bootsflüchtlinge starten an der Küste Libyens nach Europa. Die italienische Regierung hatte ihre EU-Partner zuletzt mehrfach um Hilfe bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise gebeten.

An dem Treffen von de Maizière und seinen Kollegen Gérard Collomb (Frankreich) und Marco Minniti (Italien) nahm auch EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos teil. Sie vereinbarten auch, an einem Verhaltenskodex für Hilfsorganisationen zu arbeiten, die auf dem Mittelmeer Flüchtlinge retten. Ziel sei es, die Zusammenarbeit zu verbessern, hieß es in Paris.

Zudem wollen die Länder über Möglichkeiten sprechen, die Kontrollen an der libyschen Südgrenze zu verschärfen, und die Umverteilung von Flüchtlingen innerhalb der EU beschleunigen. Frankreich und Deutschland hätten zugestimmt, ihre Anstrengungen in diesem Bereich auszuweiten.