Ein Junge mit einem Plastiksack gegen den Regen geschützt im Flüchtlingslager von Idomeni. Foto: AP

Die Lage für Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa bleibt angespannt: In der Ägäis werden wieder Menschen vermisst. Tausende Migranten harren immer noch im Lager von Idomeni aus. Und weiterhin setzen Migranten aus der Türkei nach Griechenland über.

Athen - Neues Drama in der Ägäis: Vor der griechischen Insel Kos ist am Montag ein Flüchtlingsboot gekentert. Acht Menschen wurden nach Angaben der griechischen Küstenwache vermisst, fünf konnten aus den Fluten gerettet werden. Der Zustrom über die Ägäis ist weiter enorm. Allein am vergangenen Wochenende setzten nach vorläufigen Behördenangaben fast 4000 Migranten von der Türkei nach Griechenland über.

Das Flüchtlingsboot war aus der Türkei gestartet. Je ein Boot der griechischen und der italienischen Küstenwache sowie ein Hubschrauber nahmen an der Suchaktion teil. In der Region herrschten starke Winde, wie der Sprecher der Küstenwache, Nikos Langadianos, im Fernsehen mitteilte.

In Idomeni ist die Lage dramatisch

Insgesamt befinden sich nach Angaben des zuständigen Krisenstabs mehr als 44 500 Migranten im Land. Fast 9300 Migranten wurden auf den Inseln der Ostägäis gezählt, gut 11 100 im Großraum Athen. Der Rest harrte im improvisierten Camp von Idomeni an der griechisch-mazedonischen Grenze und in Lagern in Nordgriechenland aus.

In Idomeni ist die Lage dramatisch. Nach neuem Dauerregen ist das Lager völlig verschlammt. Dutzende Menschen, darunter viele Kinder, leiden unter Atemwegserkrankungen, berichtete das Staatsfernsehen. Die Behörden riefen die Migranten abermals auf, das Camp zu verlassen und in andere organisierte Lager im Landesinneren zu gehen. Bislang sollen nach Schätzungen griechischer Medien etwa 1400 Menschen Idomeni verlassen haben. Rund 12 000 Migranten harren dort weiter aus.