Noch immer wagen viele Migranten die gefährliche Fahrt über das Mittelmeer. Foto: dpa

Nach wie vor wagen viele Flüchtlinge die gefährliche Reise durch die Ägäis. Dabei sind am Samstag mehrere Menschen ums Leben gekommen.

Athen - Vor der Küste der griechischen Ägäis-Insel Samos sind am Samstag fünf Flüchtlinge ertrunken, als ihr Schlauchboot bei starkem Wind und hohen Wellen kenterte. Bei den Opfern handele es sich um vier Frauen und ein Kind, teilte die griechische Küstenwache am Morgen mit. Das Boot mit den Flüchtlingen war demnach auf der Überfahrt von der Türkei gesunken.

Fünf Menschen seien gerettet worden, nach möglichen weiteren Opfern werde gesucht. Zuletzt waren am 14. März acht Flüchtlinge in der Ägäis ertrunken. Insgesamt kamen der Internationalen Organisation für Migration (IOM) zufolge seit Anfang des Jahres 418 Menschen in der Ägäis ums Leben, mehr als 140.000 Flüchtlinge schafften es auf die griechischen Inseln.

Zahlen stark zurückgegangen

Seit vergangenem Montag schickt Griechenland Neuankömmlinge in die Türkei zurück, wenn sie nicht in Griechenland Asyl beantragen oder ihre Anträge abgelehnt werden. Die EU will durch einen entsprechenden Pakt mit Ankara die irreguläre Migration stoppen. Allerdings machen sich auch nach dem Start des Abkommens weiterhin Menschen auf die gefährliche Reise durch die Ägäis.

Bis Samstagmorgen haben innerhalb von 24 Stunden 120 Flüchtlinge mit Booten von der Türkei nach Griechenland übergesetzt. Das teilte der Flüchtlings-Krisenstab in Athen mit. Obwohl die Menschen mittlerweile nach ihrer Ankunft in den „Hotspots“ der Inseln festgehalten und mittelfristig in die Türkei zurückgebracht werden können, hindert sie das nicht an der Überfahrt. Allerdings sind die Zahlen im Vergleich zum Vormonat stark zurückgegangen; im Februar kamen dem UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) zufolge im Schnitt täglich mehr als 900 Flüchtlinge und Migranten an griechischen Ufern an.