Das Schiff „Aquarius“ darf auch in Malta nicht anlegen (Archivbild). Foto: AFP

Das Hilfsschiff „Aquarius“ ist weiterhin auf der Suche nach einem Hafen. Erst hatte Italien das Schiff mit 141 Flüchtlingen an Bord abgelehnt, jetzt verweigert auch Malta die Aufnahme.

Marseille - Die Betreiber des Flüchtlings-Hilfsschiffs „Aquarius“ haben alle europäischen Regierungen aufgerufen, einen sicheren Hafen für die 141 Flüchtlinge an Bord zu finden. Nach Italien habe auch Malta eine Aufnahme abgelehnt, sagte die Präsidentin der französischen Organisation SOS Méditerranée, Sophie Beau, am Montag der Nachrichtenagentur AFP.

Sie betreibt die „Aquarius“ gemeinsam mit Ärzte ohne Grenzen. Nach zwei Rettungsaktionen am Freitag irrt das Schiff auf dem Mittelmeer umher. Derzeit befinde sich die „Aquarius“ zwischen Malta und der italienischen Insel Lampedusa, sagte Beau. „Wir rufen die Gesamtheit der europäischen Staaten auf, eine Lösung zu finden“, betonte sie.

Hilfsschiff erst seit anderthalb Wochen unterwegs

Die „Aquarius“ hatte ihre Mission im Mittelmeer erst vor anderthalb Wochen wieder aufgenommen. Anfang Juni hatten Malta und Italien das Schiff mit 630 Flüchtlingen an Bord zurückgewiesen. Die Odyssee des Rettungsschiffs endete erst nach einer Woche im spanischen Hafen Valencia. Seit dem 29. Juni befand sich die „Aquarius“ zu einem Wartungsstopp im Hafen von Marseille in Südfrankreich.