Helfer errichten in der Wölkhalle ein Massenquartier. Bald können sie es wieder räumen. Foto: Horst Rudel

Der Landrat hält Wort: Die Notunterkunft in der Geislinger Wölkhalle wird bis Ende Februar wieder geräumt. Die Flüchtlinge sollen in andere Unterkünfte umziehen.

Geislingen - Vom Frühjahr an soll die Geislinger Wölkhalle wieder für den Sportbetrieb der Schulen und Vereine zur Verfügung stehen. Die 114 Flüchtlinge, die dort aktuell noch untergebracht sind, sollen, wie aus einer Pressemitteilung des Göppinger Landratsamts hervorgeht, bereits bis Ende Februar in andere Unterkünfte umgezogen sein. „Der Landkreis hat, tatkräftig unterstützt durch die Kommunen, mit Hochdruck an der Schaffung anderer Unterbringungsmöglichkeiten gearbeitet“, erklärt Landrat Edgar Wolff.

Man habe zugesagt, die Belegung der Wölkhalle als Notunterkunft auf einen überschaubaren Zeitraum zu beschränken, und sei nun sehr froh, diese Zusage einhalten zu können, fügt er hinzu. Wolff bedankt sich ausdrücklich bei der Stadt Geislingen, den Berufsschulen, den Vereinen und allen Beteiligten, besonders auch der ehrenamtlichen Helferschar für das gezeigte Verständnis und die Unterstützung.

Zugleich weist der Landrat darauf hin, „dass die Notunterkünfte am Berufsschulzentrum in der Göppinger Öde, im Bereich des Landratsamts und auch die Leichtbauhallen in Ebersbach nach wie vor notwendig sind“. Man gehe davon aus, dass die dort zur Verfügung stehenden 500 Plätze genügen, obwohl der Umverteilungsdruck im Land nach wie vor hoch sei. „Momentan fallen die Zuweisungen zwar geringer aus als erwartet, aber das kann sich schnell wieder ändern, so dass wir auf die Reserve angewiesen sein könnten“, betont Wolff. Aus diesem Grund wird auch der Sitzungssaal im Landratsamt weiterhin als Notlösung „aufnahmebereit“ gehalten.

Die Wölkhalle indes soll, nach der sechsmonatigen Zweckentfremdung, auf Dauer frei bleiben. Weil in der direkten Nachbarschaft zwischenzeitlich zwei Containersiedlungen mit 250 Plätzen fertig sind, wäre die Konzentration, aus Sicht von Wolff, „an diesem Standort sonst zu hoch“. Dass die Hallenräumung mit den jüngsten Querelen unter den Flüchtlingen, sechs betrunkene Männer hatten sich lautstark gestritten, zusammenhängt, dementiert Wolff: „Das hat damit rein gar nichts zu tun. Solche Konflikte kann es überall geben.“

Gänzlich frei sein wird die Wölkhalle nach den bisherigen Planungen Ende des nächsten Monats. Die 40 dort vorerst noch verbleibenden Personen sollen voraussichtlich noch im Februar, mit Fertigstellung der Gemeinschaftsunterkunft in der Bleichstraße, dorthin umziehen. Im Anschluss muss zunächst das Mobiliar aus der Halle entfernt und auf andere Unterkünfte verteilt werden. Danach gilt es, die zum Schutz des Bodens verlegten Holzplatten wieder auszubauen und eine Bestandsaufnahme, etwa im Sanitärbereich, zu machen. Wolff geht davon aus, „dass zumindest hier Sanierungen erforderlich sind“.

Mit den Schulen und Vereinen sei allerdings abgesprochen worden, dass für die Wölkhalle gegebenenfalls zunächst auch eine Nutzung ohne den Sanitärbereich in Betracht komme. „Sollte es keine außergewöhnlichen Schäden geben, rechne ich allerdings damit, dass wir spätestens nach Ostern zu einem geregelten Betrieb übergehen können“, sagt Wolff. Die Berufsschulen und vor allem auch die Vereine, denen in den vergangenen Monaten einiges abverlangt worden sei, hätten sich das auch redlich verdient, ergänzt er.