Florian Müller steht bei den VfB-Fans bisweilen in der Kritik. Foto: dpa/Tom Weller

Florian Müller hat bei vielen Fans des VfB Stuttgart keinen leichten Stand. Von den Verantwortlichen erfährt der Torhüter dagegen Unterstützung. Zahlen belegen, dass Kritik nicht unbegründet ist.

Seine Zweifler überzeugt Florian Müller bisher nicht. Nicht erst seit dem unglücklichen 0:2 gegen Borussia Dortmund muss sich der Torhüter des VfB Stuttgart immer wieder mit Kritik auseinandersetzen.

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Ist diese Kritik unberechtigt? Oder tragen auch Müllers Leistungen dazu bei, dass sich der VfB fünf Spiele vor dem Saisonende in der Fußball-Bundesliga weiter in akuter Abstiegsgefahr befindet? „Ich finde, die Kritik an ihm ist nicht berechtigt“, sagte Sportdirektor Sven Mislintat. „Natürlich war er bei diesem Gegentor nicht fehlerfrei. Aber es ist unsere Aufgabe, ihn weiterzuentwickeln.“

Die großen Momente lassen auf sich warten

Der Rückhalt der Verantwortlichen ist die gute Nachricht für Müller. An die Leistungen von Vorgänger Gregor Kobel, der inzwischen für Borussia Dortmund spielt, knüpft der 24-Jährige aber noch nicht an. Müller kam mit der Empfehlung einer starken Saison beim SC Freiburg zu den Schwaben. Zudem bestritt er bei den Olympischen Spielen in Tokio als Stammtorwart alle Spiele für die deutsche Auswahl.

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Beim neuen Verein lassen die großen Momente des Torhüters auf sich warten. Nach 25 Spielen kassierte er beim VfB 46 Gegentore und damit so viele wie beim Sport-Club nach 31 Partien.

Das sagt Sven Mislintat über den VfB-Keeper

Mislintat nimmt Müller in Schutz. „Ich finde nicht, dass er viele haltbare Gegentore kassiert hat. Ihm fehlt es dann vielleicht auch einfach mal, einen unhaltbaren Ball zu halten“, sagte der 49 Jahre alte Kaderplaner. „Aber ich glaube nicht, dass er schlechter ist als ein Torwart einer Mannschaft aus dem gesicherten Mittelfeld, was die Gegentore angeht.“

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Zumindest die Statistik, bei der unter Berücksichtigung der Qualität des Torschusses berechnet wird, wie groß die Chance eines Torhüters ist, einen Ball abzuwehren, sagt etwas anderes. Nach Angaben der Data Sports Group liegt Müller im Vergleich mit allen Erstliga-Stammtorhütern dabei auf dem letzten Platz.

In Mainz hatte sich Müller nicht durchgesetzt

Demnach hat er neun Gegentore zu viel kassiert. Von den regelmäßig spielenden Keepern der Konkurrenz liegt auf dem vorletzten Rang Alexander Schwolow von Hertha BSC mit drei haltbaren Bällen, die die Linie trotzdem überquerten.

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Zweifel gibt es aber nicht, dass Müller auch in Mainz wieder im Tor stehen wird. Trainer Pellegrino Matarazzo spricht ihm das Vertrauen aus und denkt zumindest öffentlich nicht daran, Ersatzmann Fabian Bredlow aufzubieten. „Unter dem Strich bin ich mit den Leistungen, die er immer wieder zeigt, zufrieden. Das ist alles im grünen Bereich“, sagte der 44-Jährige. Aber auch Matarazzo weiß, dass Müller nur Paraden helfen, um die Kritik der Anhänger leiser werden zu lassen. In Mainz hatte sich Müller nicht durchgesetzt.