Der Rechtsanspruch würde laut Nicole Hoffmeister-Kraut in vielen Branchen ins Leere laufen. Foto: Christoph Schmidt/dpa

Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut sieht im Rechtsanspruch auf Homeoffice keine Lösung für den Fachkräftemangel. Vielmehr würde das Unternehmen nur weiter einschränken.

Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) lehnt einen Rechtsanspruch auf Homeoffice ab. Dies löse die Fachkräfteproblematik nicht, sondern schreibe Unternehmerinnen und Unternehmern nur weiter vor, was sie zu tun hätten und schränke sie dadurch in ihrer unternehmerischen Freiheit ein, sagte die CDU-Politikerin am Mittwoch in Stuttgart. „In den Branchen, in den der Fach- und Arbeitskräftebedarf am größten ist, etwa in Pflegeberufen, ebenso im Handel oder vielen handwerklichen und technischen Berufen, läuft ein Anspruch auf Homeoffice ins Leere.“

Habeck will Rechtsanspruch auf flexibles Arbeiten prüfen lassen

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) schlägt laut einem Bericht des „Handelsblatts“ unter Berufung auf einen Entwurf für den Jahreswirtschaftsbericht der Bundesregierung vor, einen Rechtsanspruch auf flexibles Arbeiten zu prüfen. Der Anspruch könnte demnach insbesondere Frauen mit Kindern in mehr Erwerbsarbeit bringen.

Arbeitgeber mussten ihren Beschäftigten in der Pandemie zum Infektionsschutz - sofern möglich - zeitweise Homeoffice anbieten. Einen dauerhaften gesetzlichen Anspruch darauf, wie ihn Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) vorgeschlagen hatte, lehnten die Arbeitgeber ab.