Der Hip-Hopper Hamza Buoaitta fährt mit der Formation „Domino Crew“ zur WM nach Las Vegas. Foto: privat

Ein Hip-Hopper aus der Tanzschule Tanzwelten in Filderstadt fährt im August mit seiner Formation zur WM in in Las Vegas.

Filderstadt - Wer es als Hip-Hopper auf eine internationale Bühne schaffen will, muss sein Tanztalent erst einmal auf der nationalen Ebene unter Beweis stellen. Das ist dem Hip-Hopper Hamza Buoaitta und seiner Formation „Domino Crew“ Ende März in Hannover gelungen. Der 22-Jährige aus Kirchheim, der seit einigen Jahren an der Tanzschule Tanzwelten in Bernhausen trainiert, überzeugte die Jury. Die fünf Tänzer der Gruppe ertanzten sich souverän den zweiten Platz bei dem Qualifikationsturnier und lösten als Vizemeister im Hip-Hop das ersehnte Ticket nach Las Vegas. Der Traum, einmal auf einer großen Weltbühne zu performen, wird sich für das Quintett im August dieses Jahres erfüllen.

„Das ist ein unbeschreibliches Gefühl“, freut sich Hamza. Das Tanzen ist seit seiner Kindheit Hobby und Leidenschaft. Das heimische Wohnzimmer musste lange Zeit als Trainingsbude herhalten. „Ich habe beim Training daheim sehr viel von der Einrichtung kaputt gemacht“, sagt er und lacht. Schließlich gab ihm der Vater den Tipp, professionell zu trainieren. 2010 trat er in die Breakdance-Gruppe „Battle Toys“ ein und sammelte anschließend nicht nur Bühnenerfahrung, sondern auch zahlreiche lokale und internationale Titel, darunter schon drei Mal den WM-Titel.

2500 Tänzer gehen an den Start

Seit 2016 ist Hamza Mitglied der Hip-Hop-Tanzgruppe „Domino Crew“. Nach dem Erfolg bei der deutschen Meisterschaft im März gilt es nun, sich auf die Weltmeisterschaften vorzubereiten, die vom 5. bis 13. August in den Vereinigten Staaten stattfinden. 2500 Tänzer aus 45 Nationen kommen im Spielerparadies Las Vegas zusammen, um sich vor tausenden Zuschauern und einer renommierten Jury zu beweisen.

Nur zwei Minuten bleiben den Teams und Einzeltänzern, um zu beweisen, was sie drauf haben. „Hinter dieser Zwei-Minuten-Show steckt ein ziemlich hartes und langes Training“, erklärt Hamza. So oft es geht, trifft sich die „Domino Crew“ zum gemeinsamen Tanztraining – meist an Wochenenden und in der knappen Freizeit, die den Tänzern neben beruflichen Verpflichtungen bleibt.

Tanzprofi arbeitet als Elektroniker

„Die wenigsten können vom Tanzen leben“, sagt Hamza. Trotz seiner Leidenschaft hat er deshalb eine Ausbildung zum Elektroniker absolviert und arbeitet in einer Firma, die Lautsprecher herstellt. Zusätzlich gibt er zwei Mal wöchentlich Hip-Hop und Breakdance-Kurse für Jugendliche in der Bernhäuser Tanzschule. „Das macht unheimlich viel Spaß, weil man den Jugendlichen neben dem Tanzen auch ein Lebensgefühl mit auf den Weg geben kann.“

„Natürlich wollen wir das Ding rocken, aber ich gehe da nicht mit einem Tunnelblick auf die Bühne, weil eine extreme Verbissenheit letztlich hinderlich ist“, sagt er. Hip-Hop, das sei für ihn schließlich eine Lebenseinstellung. Und die sei – egal ob in Filderstadt, Hannover oder Las Vegas – überall gleich.