Frauen sollen im Alltag öfter Fahrrad fahren. Das will eine neue Filderstädter Veranstaltungsreihe bewirken. Foto: dpa

Ein neues Projekt der Filderstädter Gleichstellungsbeauftragten soll erreichen, dass Frauen im Alltag öfter das Fahrrad benutzen. „Frauen sind anders mobil als Männer“, sagt Susanne Omran.

Filderstadt - Wer nicht dabei war, wird es kaum glauben. Die neue Gleichstellungsbeauftragte Susanne Omran hat im Verwaltungsausschuss ihr erstes Projekt vorgestellt und die Stadträte hat das offenbar nicht interessiert.

Diesen Eindruck konnte man zumindest gewinnen. Kein einziges Mitglied des Ausschusses äußerte sich zu der geplanten Veranstaltungsreihe. Nicht einmal die Vertreterinnen der Grünen ergriffen das Wort. Beobachter staunten nicht schlecht. Ist doch das Thema Mobilität und insbesondere das Radfahren ein klassisches grünes Thema. Hinzu kommt, dass die Verwaltung das Projekt offenbar für wegweisend hält. Der Fahrradbeauftragte der Stadt, Jürgen Lenz meint jedenfalls, dass es viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen wird – „vielleicht sogar bundesweit“.

„Frauen anders mobil als Männer“

Doch worum geht es eigentlich? Um eine Veranstaltungsreihe, die am Donnerstag, 4. Dezember, beginnt und dafür sorgen soll, dass Frauen öfter Rad fahren. Vor allem im Alltag sollen sie den Drahtesel häufiger benutzen. „Frauen sind anders mobil als Männer“, sagt die Gleichstellungsbeauftragte Susanne Omran. Dies resultiere vielfach aus der klassischen Rollenverteilung. Während Männer nach Einschätzung von Omran das Fahrrad häufig für den Weg zur Arbeit oder als Sportgerät nutzen, seien Frauen „anders unterwegs“. Als Mütter und pflegende Angehörige würden sie oft Familienarbeit leisten und hätten deshalb im Alltag andere Mobilitätsbedürfnisse, sagt die Frauenbeauftragte.

Diese gilt es nun offenbar zu erforschen und aufzudecken. Ziel soll es sein, dass die Stadtplaner erkennen, wo der Schuh drückt, oder anders ausgedrückt: es soll ein Beitrag zum neuen kommunalen Mobilitätskonzept geliefert werden.

Teil des Radkultur-Projekts

Die Veranstaltungsreihe „Mobilität im Alltag von Frauen – Radfahren“ ist übrigens Teil des zweijährigen Landesprojekts Radkultur, an dem sich Filderstadt beteiligt. 37 500 Euro gibt die Große Kreisstadt für allerlei Werbemaßnahmen rund ums Radfahren aus. Das Land schießt weitere 70 000 Euro zu, allerdings nur, wenn es genügend Aktivitäten gibt. Die Beteiligung am Projekt Radkultur wurde im Februar 2013 übrigens nur mit knapper Mehrheit beschlossen: mit sieben zu fünf Stimmen.