Es wird auch ein Konzert von Jan Delay & Disko No. 1 geben. Foto: Veranstalter/Thomas Leidig

Das Festival dauert im kommenden Jahr länger. Die Organisatoren erklären, warum das der Fall ist – und deuten an, dass bald weitere große Acts über ihr Kommen entscheiden.

Die Planungen laufen auf Hochtouren: Nächstes Jahr im Sommer, genau genommen vom 19. bis 27. Juli, steigt in Winterbach wieder das Zeltspektakel. Die Organisatoren von der Kulturinitiative Rock Winterbach haben schon das Programm für einige Abende des Festivals bekannt gegeben, das alle zwei Jahre stattfindet.

Der bisher größte bestätigte Act ist Jan Delay, der am Donnerstag, 25. Juli, mit seiner Band Disko No. 1 nach Winterbach kommt. Der Hip-Hop-, Reggae-, Soul- und Funk-Musiker heißt bürgerlich Jan Philipp Eißfeldt und wurde eigentlich als Mitglied der Hip-Hop-Combo Beginner bekannt. Im Lauf seiner Karriere mit fünf Solo- und vier Livealben hat sich der Mann mit der unverkennbar nasalen Stimme immer extrem wandelbar gezeigt. Kurz vor seinem Auftritt in Winterbach – im Mai – wird er ein Best-of-Album herausbringen, das neben den Hits aus 25 Jahren auch zwei neue Songs enthält. Der Vorverkauf für das Konzert in Winterbach startet am Freitag, 10. November.

Gerhard Polt und die Well-Brüder kommen nach Winterbach

Gerhard Polt liefert bissige Bayern-Satire. Foto: Veranstalter /Kobel

Bereits am Montag, 22. Juli, kommen Gerhard Polt und die Well-Brüder ins Zelt. Die Veranstalter versprechen einen „bayerischen Abend der besonderen Art, fernab von weiß-blauer Weißwurstidylle und Bierseligkeit“. Traditionell bayerische Musik mischt sich mit Rap, Kabarett und Polts satirisch-scharfen Texten. Karten sind bereits verfügbar, sie kosten jeweils 42 Euro, es sind nur Sitzplätze verfügbar.

Am 23. Juli macht dann „SWR1 Pop & Poesie in Concert“ Station in Winterbach. Das Programm, das 2008 vor 50 Zuschauern im Sendesaal des Südwestrundfunks begann, füllt inzwischen ganze Hallen. Oder eben Zelte. Das neunköpfige Ensemble aus Musikern und Schauspielern interpretiert Hits der 80er auf typische Weise, mit der deutschen Textübersetzung und ganz eigenen Versionen der Songs. Durch das Programm führt Radiomoderator Jochen Stöckle. Karten für Sitzplätze kosten 45 Euro.

LaBrassBanda lassen das Zelt beben

Die Gypsy-Brasser gehen in neuer Besetzung auf Tour. Foto: Veranstalter/ David Königsmann

Wieder frech-bayerisch angehaucht wird es dann am Freitag, 26. Juli: LaBrassBanda bezeichnet ihre Musik selbst als Bayerischen Gypsy Brass, Funk Brass oder „Alpen-JazzTechno“. Sie gehen in diesem Jahr in neuer Besetzung auf ihre „Brass Fire“-Tour. Beim Konzert gibt es nur Stehplätze, Karten dafür kosten jeweils 49 Euro.

Derzeit sind noch nicht alle Abende des Festivals verplant. Der Verein ist wie immer mit vielen Künstlern in der Verhandlung – mit welchen, darüber schweigt Steffen Clauss, Vorsitzender der Kulturinitiative Rock, noch diskret. Aber die Chancen stehen sehr gut, dass noch einige große Namen nach Winterbach kommen. So groß, dass das Innere des Zelts von der Kulturinitiative umgeplant werden musste: Mehrere bekannte Bands verlangen mehr Platz hinter der Bühne, um ihre großen LED-Wände unterzubringen. Dafür wird der Vorzeltbereich mit den Getränke- und Merchandisingständen etwas verkleinert. „Wir verlieren dadurch aber keine Kapazität, sondern gewinnen noch ein paar Plätze dazu.“

Um welche Musiker es dabei geht? „Der eine Künstler kommt aus dem Popbereich und wird auf jeden Fall die Allgemeinheit ansprechen, letztes Jahr hat er in der Schleyerhalle gespielt. Ein anderer spielt Rock – ebenfalls ein größerer Act, der eine LED-Leinwand braucht. Clauss ist gespannt, ob die Zusage kommt: „Jede Minute kann eigentlich mein Handy klingeln.“

Was die Ticketpreise beim Zeltspektakel angeht, fallen diese in diesem Jahr etwas höher aus. Clauss hofft auf Verständnis der Besucher: „Wir müssen als Festival ja die gesamte Infrastruktur bereitstellen. Das gemietete Equipment ist zum Beispiel rund 20 Prozent teurer geworden – und auch die Gagen für die Künstler sind gestiegen.“ Zwar spare die ehrenamtlich arbeitende Kulti durch die Eigenleistungen der Mitglieder und Partner viel Geld, doch auf eine gewisse Wirtschaftlichkeit müsse auch sie achten.