Philipp Bez und der FC Marbach erlitten den nächsten bitteren Rückschlag. Foto: Archiv (avanti)

In der Bezirksliga Enz/Murr ist vor allem beim FC der Frust nach dem 3:4 beim TSV Nussdorf riesengroß. Wenig Spektakel gab es bei Benningen in Lomersheim zu sehen.

Ereignisreich, mutmachend, und doch bitter: So lässt sich der Bezirksliga-Nachmittag des FC Marbach beim TSV Nussdorf zusammenfassen. Durch ein Tor in der Nachspielzeit unterlag der FC 3:4 und steht wieder einmal mit leeren Händen da.

Dabei hatte die Elf Moral gezeigt. Denn Rückschläge gab es genug. Nach einem Elfmeterpfiff, der nicht hätte ertönen dürfen, da Keeper Nazar Benkevych den Ball sauber mit der Hand klärte, über die der Stürmer dann fällt, kassierte der FC erst das 2:2 (63.). Und nur acht Minuten später netzte Nussdorf nach einem Freistoß kraftvoll per Kopf zum 3:2 ein. Doch davon erholte sich die Elf von Trainer Ben Blümle schnell. Der eingewechselte Leon Kraguljac verwandelte einen Freistoß direkt zum 3:3 (77.), und fortan war der FC dem Sieg gar näher als die Gastgeber. Doch die Führung gelang nicht – stattdessen spielte sich Nussdorf in der 91. Minute durch die Reihen, bis ein Stürmer flach einnetzte. Der bittere Schlusspunkt einer Partie, in der Marbach einen Punkt verdient gehabt hätte. Und die dann trotz der vielen Tore und mehrerer längerer Verletzungsunterbrechungen nach gerade mal zwei Minuten Nachspielzeit überraschend früh endete.

Bitter war die Pleite für den FC auch deshalb, da er sich zu Beginn brutal effektiv gezeigt hatte. Nach einem doppelten Doppelpass mit Lewin Hauff traf Luis Herre platziert ins lange Eck zur Führung (13.). Es war erst die zweite Strafraumszene des FC. Und auch die dritte führte zum Tor: Lukas Schulz spielte sich auf Links durch und spitzelte das Leder aus spitzem Winkel rein (23.).

Nussdorf hatte ebenso Chancen, nutzte die gegen die anfangs unsicher wirkende FC-Defensive aber nicht. Mit dem 2:0 im Rücken war Marbach dann voll im Geschehen und legte die Unsicherheit ab. Sehr gute Chancen gab es hüben wie drüben, und Nussdorf kam nach einem durchgesteckten Pass zum verdienten 1:2 (34.). In der zweiten Hälfte blieb es ereignisreich und der FC war auf einem guten Weg, die Führung zu verteidigen. Bis der Elfmeterpfiff des sonst ordentlich leitenden Schiedsrichters dies durchkreuzte. Marbach berappelte sich zwar. Kassierte aber eben die fünfte Niederlage im sechsten Spiel.

Deutlich weniger zu sehen gab es für die Zuschauer wenige Kilometer entfernt, wo der TSV 1899 Benningen bei Phönix Lomersheim 0:2 verlor. „Es war ein Grottenkick auf beiden Seiten und wir haben den einen Fehler zu viel gemacht“, redete TSV-Coach Tobias Büttner nach dem Abpfiff nicht lange um den heißen Brei. Der Fehler unterlief in der 80. Minute, als ein Lomersheimer Stürmer nach einem hohen 60-Meter-Ball frei durch war und zur Führung traf. „Da haben wir die Innenbahn aufgemacht“, ärgerte sich Büttner. Und nach dem unschönen Spiel auf schwierig zu bespielendem Rasen kam dieses Tor irgendwie schon der Entscheidung gleich. In der Nachspielzeit erhöhten die Hausherren per Elfmeter auf den Endstand.

Damit verharrt Benningen wie auch Marbach im Tabellenkeller der Bezirksliga.