Tina Hägele verzichtet nicht nur auf Gummibärchen oder Rotwein. Sie fastet - und zwar so richtig.

Nur noch wenige Tage bis Ostersonntag. Geht der erste Gang am Sonntagmorgen an den Kühlschrank?

Vermutlich nicht. Nach dem Fasten muss das dazugehörige Fastenbrechen berücksichtigt werden. In meinem Fall wird also der tägliche Shake durch eine kleine, leichte Mahlzeit ersetzt. Gleich in der Früh den Kühlschrank zu plündern, nur weil endlich Ostersonntag ist, wäre falsch.

Wie kamen Sie auf die Idee, zu verzichten?

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Fasten für mich persönlich ein spiritueller Vorgang der Reinigung ist. Ich genieße es, in dieser Zeit einen klaren Kopf zu haben. Dass dabei auch die überflüssigen Winter-Pfunde purzeln, ist ein kleiner positiver Nebeneffekt.

Ist es das erste Mal, dass Sie "Sieben Wochen ohne" machen?

Ich faste grundsätzlich ein- bis zweimal im Jahr. Jedoch nur immer eine Woche. Die Fastenzeit ist eine kleine Motivation, länger durchzuhalten.

Gab es eine Situation in den sieben Wochen zwischen Aschermittwoch und Ostern, in der es besonders schwer war, durchzuhalten?

Da gab es viele Momente. In der Anfangszeit war es besonders schwierig, seine Essgewohnheiten abzustellen. Aber mit der Zeit hat sich mein Körper umgestellt. Ganz schwer fiel es mir auch auf Geburtstagen. Wenn man nicht mehr miteinander isst, wird schon fast das Ritual der Zusammengehörigkeit gebrochen.

Worauf freuen Sie sich jetzt am meisten?

Auf die Vielfältigkeit des Essens, die mir erst jetzt richtig bewusst wird. Und natürlich auf das gemeinsame Kochen oder einen Restaurantbesuch mit meinen Freunden.

Ihr Fazit?

Das Erlebnis Fasten ist die Entbehrungen wert. Ich kann nur jedem raten, diese Erfahrung zu machen. Foto: privat/dpa

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Stuttgart - Kein Facebook, kein Alkohol, keine Schokolade oder gleich ganz auf feste Nahrung verzichten? Immer mehr Deutsche üben sich in der Fastenzeit, die von Aschermittwoch bis Ostersonntag dauert, in Entsagung. Nicht alle tun dies aus religiösen Gründen, manche möchten auch einfach etwas für ihren Körper tun oder sehen die "Sieben Wochen ohne" als Willensprobe.

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