Thomas Bopp ist Regionalpräsident und damit Vorgesetzter von Regionaldirektorin Jeannette Wopperer Foto: dpa

Fall Wopperer: Regionalpräsident Thomas Bopp klärt nicht öffentlich über den Vorgang auf.

Stuttgart - Regionalpräsident Thomas Bopp (CDU) hat die Vorsitzenden der Fraktionen in der Regionalversammlung am späten Freitagnachmittag über den Fall der umstrittenen Regionaldirektorin Jeannette Wopperer informiert. Welche Informationen er ihnen geben konnte, machte Bopp nicht öffentlich.

"Ich habe eine Informationspflicht gegenüber den Regionalräten, der werde ich nachkommen", sagte Bopp vor der Versammlung unserer Zeitung. Der 59-Jährige schob nach: "Nicht zum ersten Mal." Nur für den Fall, dass jemand behaupten sollte, erst aus der Zeitung von den Querelen in der Verbandsspitze erfahren zu haben. Konkret geht es darum, dass eine große Mehrheit der Regionalversammlung nicht mehr an eine gedeihliche Zusammenarbeit mit der Regionaldirektorin glaubt - allen voran ausgerechnet Wopperers Parteifreunde von der CDU.

"CDU planiert die Verwaltung"

Nach Informationen unserer Zeitung würden sich zudem viele Regionalräte der SPD und der Freien Wähler wünschen, dass die 44-Jährige eine andere Berufung findet als den Chefposten beim Verband Region Stuttgart. Selbst wenn sie wollte, könnte Wopperer das derzeit nicht: Sie ist seit dem 12. Dezember und noch mindestens bis Ende nächster Woche krankgeschrieben. Darüber hinaus ist sie von der Mehrheit der Regionalräte bis Mitte 2017 ins Amt gewählt. Ein Abgang käme nur aus eigenem Antrieb in Betracht oder wenn sie dienstunfähig würde.

Der Ältestenrat vereinbarte Stillschweigen. Thomas Bopp informierte die Öffentlichkeit mit Verweis auf seine Fürsorgepflicht als Dienstvorgesetzter nicht, "da ihr das schaden kann, und das werde ich vermeiden, soweit es in meiner Macht steht". Für Christoph Ozasek, Sprecher der Linken, ist dies bereits geschehen. "CDU planiert die Verwaltung" überschrieb Ozasek seine Pressemitteilung und warf den großen Fraktionen "öffentliches Mobbing" vor. Eine "überparteilich handelnde und engagierte Politikerin" werde öffentlich demontiert. Die Linke ist mit drei Räten keine Fraktion und damit nicht im Ältestenrat vertreten.