Sponsoren und Initiatoren stoßen mit einem Glas Sekt auf die Zuffka an. Foto: Bernd Zeyer

Dank zahlungskräftiger Sponsoren steht von kommender Woche an eine kostenlose Fahrrad-Rikscha zur Verfügung. Pilotiert wird sie von Ehrenamtlichen, Fahrer werden noch gesucht. Das Angebot richtet sich vor allem an ältere Leute, grundsätzlich darf aber jeder mitfahren.

Zuffenhausen - Autofahrer, Radler und Passanten, die künftig im Bezirk unterwegs sind, werden dort früher oder später auf ein nicht ganz alltägliches Fahrzeug treffen. Das ist zwar gelb und schwarz und verfügt über Räder, hat aber nichts mit den Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) zu tun: Es handelt sich um die „Zuffka“, eine Fahrrad-Rikscha, die zwei Personen befördern kann und die von Ehrenamtlichen betrieben wird.

 

„Endlich ist es so weit“, sagte Susanne Bödecker am Mittwochabend vor dem Bezirksrathaus, wo das dreirädrige Gefährt öffentlich vorgestellt wurde. Seit Januar 2017 kämpft sie für das Projekt, Auslöser war die Tatsache, dass es in Zuffenhausen in nächster Zukunft keinen Ortsbus geben wird. Die Zuffka soll vor allem für Senioren und Menschen eine Alternative sein, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Grundsätzlich darf aber jeder mitfahren. Die Tour ist kostenlos, eine Spendenbüchse ist an Bord. Pilotiert wird die Rikscha von ehrenamtlichen Fahrern. Wer eine Fahrt buchen möchte, muss vorher unter 0157 / 37 11 56 11 anrufen und sich absprechen. Hinten auf der Rikscha gibt es Platz, um einen Rollator oder einen zusammenklappbaren Rollstuhl mitzunehmen.

Das Fahrzeug hat 13 000 Euro gekostet

13 000 Euro hat das Fahrzeug, das in Nehren gebaut wurde, gekostet. Nur Dank einem knappen Dutzend Sponsoren, deren Namen auf der Rückseite der Zuffka abgedruckt sind, konnte dieser Betrag zusammenkommen. Es liegen sogar noch Geld im Topf, um die Betriebskosten zu decken. Ist die Rikscha nicht im Einsatz, wird sie im Johanneshof untergestellt.

Laut Bödecker soll das Projekt nicht nur zur Mobilisierung, sondern auch zu einer bürgerfreundlichen Quartiersentwicklung und zu einem stärkeren sozialen Miteinander beitragen: „Wir möchten die Menschen durch die Rikscha glücklich machen.“ Ähnlich sieht das auch Christina Kolb vom Bürgerverein, der ebenfalls an dem Projekt beteiligt ist. „Zuffenhausen ist vorne mit dabei“ laute die Devise, schließlich sei man hinter Vaihingen der zweite Stuttgarter Bezirk, der eine solche Rikscha betreibe.

Ehrenamtliche Fahrer werden noch gesucht

Ein halbes Dutzend Fahrer gibt es, weitere werden noch gesucht. Interessenten können sich unter der bereits erwähnten Nummer melden. Vor der ersten Tour bekommt jeder eine Einweisung. „Man muss selbstbewusst fahren“, sagt Nico Jaedicke, der über einige Erfahrung mit Rikschas verfügt. Vor allem das Lenken sei gewöhnungsbedürftig, „Das Fahrzeug ist ein Sympathieträger, fast alle die es sehen, lächeln“, berichtet er. Maximal 24 Stundenkilometer können erreicht werden, wenn es keinen Radweg gibt, muss auf der Straße gefahren werden.

Am Wochenende wird die Zuffka auf dem Fleckenfest unterwegs sein, am Montag ist sie zu Gast beim Seniorennachmittag im Zehnthof. Der Regelbetrieb startet dann am Dienstag, 2. Juli.