In der S-Bahn am Feuerbacher Bahnhof nimmt eine Geschichte ihren Anfang, die für eine Polizistin im Krankenhaus endet. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Was als S-Bahn-Fahrt ohne gültigen Fahrschein beginnt, endet als wüster Angriff, bei dem eine Mutter mit Kind Polizisten bespuckt, beleidigt, filmt und angreift.

Völlig durchgedreht ist eine junge Frau am Montagnachmittag nach einer Fahrkartenkontrolle – und das, obwohl sie ein kleines Kind dabei hatte. Die 36-jährige ukrainische Staatsangehörige war gemeinsam mit ihrer vierjährigen Tochter ohne gültigen Fahrausweis mit der S-Bahn vom Hauptbahnhof in Richtung Feuerbach unterwegs. Die Regelung, nach der Ukrainer kein Ticket lösen müssen, gilt nach Angaben der Bundespolizei schon länger nicht mehr. Bei der Kontrolle durch das Prüfpersonal der Deutschen Bahn verhielt sich die Reisende unkooperativ, sodass die Bundespolizei hinzugerufen wurde.

Was dann geschah, hätten die Einsatzkräfte allerdings nicht erwartet. Auch ihnen gegenüber verweigerte die 36-jährige Mutter jegliches Mitwirken. Stattdessen filmte sie die Beamten mit ihrem Handy und beschimpfte sie massiv. „Weil sie in Begleitung ihrer Tochter unterwegs war und um die Situation zu beruhigen, entschieden sich die eingesetzten Kräfte, die Maßnahmen am Dienstfahrzeug fortzusetzen“, sagt eine Sprecherin der Bundespolizei. Außerdem forderten sie Unterstützung an.

Vierjährige muss betreut werden

Auch am Auto widersetzte sie sich vehement gegen jegliche Anweisungen. Sie spuckte einem der eingesetzten Bundespolizisten ins Gesicht und holte anschließend zu einem Schlag gegen eine Beamtin aus. Den Streifen gelang es offenbar nur unter hohem Kraftaufwand und unter massivem Widerstand der Beschuldigten, diese zu Boden zu bringen.

Die Bilanz: Zwei Polizisten und eine Polizisten wurden leicht verletzt. Die Beamtin musste zur Untersuchung ins Krankenhaus, sie erlitt offenbar einen Kapselriss. Die beiden anderen Beamten blieben dienstfähig. Da die Beschuldigte ebenfalls über Schmerzen klagte, wurde auch sie medizinisch betreut und gemeinsam mit ihrer vierjährigen Tochter in ein Krankenhaus gebracht. Um die Tochter der 36-Jährigen von dem Geschehen abzulenken, wurde diese während des gesamten Einsatzes durch einen Beamten der Bundespolizei betreut.

Die Beschuldigte muss nach Angaben der Bundespolizei nun mit einem Strafverfahren wegen des Erschleichens von Leistungen, der Beleidigung und des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte rechnen.