Die Europäische Zentralbank (EZB) hält die Zinsen im Euro-Raum weiterhin auf Rekordtief. Der Leitzins bleibt bei 1,0 Prozent, wie die EZB am Donnerstag entschied.

Frankfurt/Main - Die Europäische Zentralbank (EZB) hält die Zinsen im Euro-Raum weiterhin auf Rekordtief. Der Leitzins bleibt bei 1,0 Prozent, wie die EZB am Donnerstag entschied. Seit Mai 2009 verharrt der wichtigste Zins zur Versorgung der Kreditwirtschaft mit Zentralbankgeld wegen der Wirtschafts- und Finanzkrise auf diesem historisch niedrigen Niveau.

Obwohl in vielen Euro-Ländern die Wirtschaft zunehmend wieder in Gang kommt, ist nach Einschätzung von Ökonomen eine Leitzinserhöhung erst in der zweiten Hälfte dieses Jahres zu erwarten. Noch sind die Aussichten für die Konjunktur unsicher, zudem hält sich hartnäckig die Klage von Unternehmen über eine stockende Kreditvergabe von Banken.

Höhere Zinsen würden Kredite für Firmen und Verbraucher noch verteuern - das könnte die Erholung der Konjunktur hemmen. Dreht die Notenbank dagegen zu spät den Geldhahn zu, droht Inflation. Doch auch an der Preisfront herrscht für die EZB angesichts niedriger Teuerungsraten derzeit kein Druck.

Auf einer Pressekonferenz am Nachmittag wird EZB-Präsident Jean- Claude Trichet den weiteren Kurs der Notenbank abstecken. Bedeutende Ankündigungen erwarten Volkswirte aber nicht.