Kevin Großkreutz sah in der Oberliga Rot. Foto: dpa/Uwe Anspach

In einem Oberliga-Spiel fliegt Ex-Weltmeister Kevin Großkreutz wegen Fluchens vom Platz. Kurz nach dem Spiel verliert er auch den Job als Spielertrainer. Die Hintergründe.

Der frühere Fußball-Weltmeister Kevin Großkreutz hat in der Oberliga Westfalen eine Rote Karte wegen eines verbalen Ausrutschers bekommen und auch seinen Posten als Spielertrainer verloren. „Der Schritt mit der Trainer-Team-Ablösung war im Vorfeld schon besprochen“, sagte er der „Bild“-Zeitung.

 

Seinen Platzverweis beim 3:7 des TuS Bövinghausen gegen die SG Finnentrop/Bamenohl in der 34. Minute erklärte er auch: „Ich habe so etwas wie ‚lass die Idioten doch jubeln’ zu meinen Kollegen gesagt. Aber leider zu laut.“ Er hoffe, „dass ich vielleicht nur zwei Spiele Sperre bekomme. Die tun mir vielleicht ganz gut, da mein linker Arm noch immer weh tut.“ Dort hatte ihn zuletzt eine Muskelverletzung geplagt. Im Fachmagazin „Reviersport“ hatte er über den Platzverweis gesagt: „Das darf mir nicht passieren.“

Geschäftsführer Ajan Dzaferoski verkündete derweil am Montagmorgen im Fachmagazin „Reviersport“ Großkreutz’ Abschied zum Saisonende: „Kevin Großkreutz wird uns im Sommer verlassen. Er wechselt zum SV Wacker Obercastrop in die Westfalenliga.“

„Er weiß, wofür er die Rote Karte gesehen hat“

Großkreutz war nach dem Rücktritt von Sebastian Tyrala im Dezember zum Spielertrainer befördert worden. Dzaferoski hatte den erneuten Trainerwechsel schon angekündigt und erklärt: „Am Anfang schien es so zu funktionieren. Wie sich jetzt gezeigt hat, ist das nicht der Fall. Es muss ein Trainer an die Linie, der von hinten bis vorne aufräumt“, sagte er.

Schiedsrichter Martin Gratzla sagte zur Roten Karte für Großkreutz, er wisse nicht, ob der 34-Jährige über einen Gegen- oder einen Mitspieler geschimpft habe. Das spiele aber „für die Entscheidung keine Rolle. Er weiß, wofür er die Rote Karte gesehen hat.“ Auch von Clubchef Ajhan Dzaferoski gab es eine Ermahnung: „Ich habe leider nicht mitgekriegt, was er gesagt hat. Eigentlich muss er sich da ein bisschen im Griff haben.“

Die Heimniederlage gegen den Tabellensiebten war für Bövinghausen ein herber Rückschlag im Aufstiegsrennen. Aktuell ist das Großkreutz-Team mit 44 Punkten Tabellendritter hinter den 2. Mannschaften von Preußen Münster (52) und des SC Paderborn (44).