Fernando Meira spielte zwischen Januar 2002 und Sommer 2008 sechseinhalb Jahre beim VfB. Foto: Baumann

Der frühere Stuttgarter Innenverteidiger blickt zurück auf seine Zeit beim VfB, den emotionalen Sieg gegen Manchester United in der Champions League – und ein spezielles Straftraining unter Felix Magath.

Der VfB Stuttgart steht dicht vor dem Einzug in den internationalen Wettbewerb – und damit vor erneuten emotionalen Fußballabenden nach immerhin 13 Jahren Abstinenz. Bei Fernando Meira sind die damaligen Europapokal-Partien in Bad Cannstatt noch in lebhafter Erinnerung, ganz besonders der 2:1-Sieg gegen Manchester United im Oktober 2003. „An diesem Abend hat sich unsere Mentalität ausgezahlt. Wir wollten diesen Sieg unbedingt“, sagte der frühere Abwehrspieler dem Portal „transfermarkt.de“. Es sei ein fantastischer Abend gewesen.

Unter dem damaligen Chefcoach habe man aber auch hart gearbeitet. „Felix Magath ist kein Trainer, der für Spaß steht. Er wollte einzig und allein Erfolg. Es gab viele Spieler, die mit seiner Art nicht klarkamen. Ich habe aber versucht, seine Gewinner-Mentalität anzunehmen“, so Meira, der im Januar 2002 für die damals vereinsinterne Rekordablöse von 7,5 Millionen Euro von Benfica Lissabon zum VfB gewechselt war.

Eine Stunde Straftraining unter Magaths Beobachtung

Eine Anekdote zu den strengen Sitten unter Magath hat der Portugiese ebenfalls noch parat: Nachdem er wegen eines ausgefallenen Flugs verspätet von der Nationalmannschaft kommend zum Training erschienen sei, habe ihn der Trainer eine Stunde lang auf dem Platz ohne Ball laufen lassen: „15 Minuten schnell, 15 Minuten langsam. Dabei hat er mich die ganze Zeit beobachtet.“

Magath zog es im Sommer 2004 schließlich zum FC Bayern – und Meira hätte eigenen Angaben denselben Schritt gehen können: „Tatsächlich wollten mich die Bayern verpflichten, aber ich wollte Stuttgart nicht verlassen.“ Weshalb er sich gegen den Wechsel zum Rekordmeister entschied? „Ich hatte das Gefühl, ich war hier noch nicht fertig. Außerdem hat sich meine Familie extrem wohlgefühlt in Stuttgart“, so der heute 45-Jährige.

Der Höhepunkt von Meiras VfB-Zeit sollte tatsächlich noch kommen – mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft im Mai 2007. Ein Jahr später verließ der Innenverteidiger und Kapitän den VfB in Richtung Galatasary Istanbul. Seine VfB-Bilanz: 230 Pflichtspiele, 13 Tore. Und ganz viele emotionale Momente.