Michael Platini und Joseph Blatter sind zum Gerichtsprozess im schweizerischen Bellinzona erschienen. Den Ex-Fußball-Spitzenfunktionären wird unter anderem Betrug vorgeworfen.
Der Prozess gegen den früheren FIFA-Präsidenten Joseph Blatter und den ehemaligen UEFA-Chef Michel Platini im schweizerischen Bellinzona hat begonnen. Die beiden Ex-Fußball-Spitzenfunktionäre erschienen am Mittwochmorgen vor dem Bundesstrafgericht, sie müssen sich wegen des Vorwurfs des Betrugs und weiterer Delikte verantworten.
Ihnen wird vorgeworfen, dass sie den Weltverband über eine angeblich noch ausstehende Forderung Platinis getäuscht haben. Blatter soll laut Anklage unrechtmäßig die Zahlung der FIFA in Höhe zwei Millionen Franken (nach heutigem Stand rund 1,92 Millionen Euro) plus Sozialversicherungsbeiträge an Platini bestätigt haben.
Blatter (86) saß in der ersten Reihe neben seinem Rechtsanwalt Lorenz Erni und erschien mit seiner Tochter Corinne bei Gericht. „Mit der schönen Sonne, die da ist, bin ich gut gelaunt. Ich bin zuversichtlich, weil ich mir nichts vorzuwerfen habe“, sagte Blatter bei seiner Ankunft vor Prozessbeginn. „Es dauert zwei Wochen, also muss ich doch am ersten Tag guter Laune sein.“
Elf Verhandlungstage bis 22. Juni
Platini nahm eine Reihe hinter Blatter zwischen seinen drei Vertretern um den Anwalt Dominic Nellen Platz. Blatter und Platini haben die Vorwurfe stets zurückgewiesen. Das Verfahren findet in deutscher Sprache statt und wird für Platini auf französisch übersetzt. Die FIFA tritt als Privatklägerin an.
Insgesamt sind elf Verhandlungstage bis zum 22. Juni angesetzt. Ein Urteil soll am 8. Juli verkündet werden. Am Mittwoch stand die Befragung Blatters an, einen Tag später folgt Platini und die Zeugenaussagen beginnen.