EU-Kommissar  Günther  Oettinger. Foto: Leif Piechowski

Wohin mit dem Atommüll? Der Bundestag hat vergangene Woche das Endlagersuchgesetz verabschiedet.  Der EU-Kommissar für Energie, Günther Oettinger, sagte den Stuttgarter Nachrichten, er favorisiere süddeutsche Standorte.  

Stuttgart -In der Debatte um ein Endlager für Atommüll in Deutschland hat sich EU-Energiekommissar Günther Oettinger für einen Standort in Süddeutschland ausgesprochen. Den Stuttgarter Nachrichten sagte Oettinger, er halte es nicht für sinnvoll, Atommüll in Salzstöcken wie im niedersächsischen Gorleben zu lagern, weil dort der Atommüll zuwachse und damit unzugänglich sei; besser sei eine Lösung wie in Finnland: „Dort wird der Atommüll wie in einer begehbaren Tiefgarage eingelagert. Das hätte den großen Vorteil, dass unsere Enkel vielleicht bessere Ideen zur Endlagerung haben und man darauf reagieren kann.“ Für diese Lösung kämen nur Gesteinsschichten als Lagerplatz in Frage. „ Das würde bedeuten, dass der deutsche Süden ins Gespräch kommt. Ich neige zu diesem zweiten Weg“, sagte Oettinger den Stuttgarter Nachrichten.

Der Bundesrat wird an diesem Freitag über das Endlagersuchgesetz abstimmen. Allgemein wird dabei mit einer breiten Zustimmung zu dem Plan von Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) gerechnet, der in den nächsten zwei Jahren in einer Kommission untersuchen lassen will, welche Gesteinsschichten sich für ein Endlager am besten eignen. Tonsteinformationen liegen im Norden Deutschlands sowie entlang der Donau und westlich des Bodensees. Granitformationen befinden sich in Bayern. Der endgültige Standort für ein Atommüll-Endlager soll bis 2031 gefunden werden.