Spaß bei der Arbeit: Für Fritz Sohn ist der Schneider-Beruf eine Berufung. Foto: Roberto Bulgrin

Seit mehr als 70 Jahren geht Fritz Sohn dem Schneiderhandwerk nach. Der 86-jährige Esslinger denkt aber nicht ans Aufhören und hat immer noch gut zu tun.

Auf dem Tisch liegt eine braune Stoffbahn, darauf ein paar weiße Kreidestriche. Mit ruhiger Hand führt Fritz Sohn die Schere daran entlang, prüft kurz die Schnittkante, macht weiter. Aus dem Stück Tuch wird viele Arbeitsschritte später eine Trachtenhose. Der Begriff Handwerk – vielleicht sogar Kunsthandwerk – trifft in seiner kleinen Werkstatt in Krummenacker zu einhundert Prozent zu. Motorisierte Unterstützung erfährt der Schneidermeister nur durch einige wenige Gerätschaften: eine Nähmaschine, eine Versäuberungsmaschine, eine Blindstichmaschine, eine Knopflochmaschine und einen Bügelapparat. Mehr ist nicht.