Ein Teil des Gründelbachwegs musste gesperrt werden. Foto: Stadt Freiberg

Der bei Radfahrern und Fußgängern gleichermaßen beliebte Weg musste gesperrt werden. Wie lang das andauert, ist noch nicht bekannt.

Der Gründelbachweg zwischen der Württemberger Straße und der Klingenstraße ist seit dem 5. Juni gesperrt. Auch Zugänge von den Nebenstraßen aus sind abgeriegelt. Der Grund: akute Gefahr für Radfahrer und Fußgänger. Hintergrund ist das Eschentriebsterben, das seit einiger Zeit in der gesamten Region auftritt. Das Tückische an der durch einen asiatischen Pilz ausgelösten Erkrankung ist, dass man es den Bäumen nicht unbedingt ansieht, so dass sie jederzeit und ohne Vorwarnung umstürzen können. In Freiberg hatte ein abgebrochener belaubter Ast, der auf den Weg gefallen war, zu der Vorsichtsmaßnahme geführt. Zuletzt mussten ein Weg im Leudelsbachtal bei Markgröningen und Teile des Remstalwegs nahe Waiblingen wegen akuter Gefahr gesperrt werden.

Wie eine Sprecherin der Stadt Freiberg mitteilt, stehe man wegen möglicher Baumfällungen derzeit in Kontakt mit der im Landratsamt angesiedelten unteren Naturschutzbehörde. Ein unabhängiger Experte müsse erst ein artenschutzrechtliches Gutachten erstellen, dann könne die Behörde die Genehmigung zu Fällungen mitten im Sommer erteilen – oder, je nach Ergebnis des Gutachtens, auch ablehnen. Wenn es keine artenschutzrechtlichen Bedenken gebe, könnten die Fällarbeiten in der kommenden oder der übernächsten Woche beginnen und der Weg danach wieder freigegeben werden, andernfalls müsse der Weg voraussichtlich bis Oktober gesperrt bleiben. Davon gehe man allerdings derzeit nicht aus, sagt die Sprecherin.

Bäume sollen regelmäßig überprüft werden

Nun ist das Eschentriebsterben mit seinen Begleiterscheinung zwar ein mittlerweile bekanntes Phänomen, einfach „ohne eine fachliche Expertise Bäume prophylaktisch zu fällen“, sehe die Verwaltung aus Naturschutzgründen kritisch, sagt Sandra Wengert, die Leiterin der Abteilung Grünflächen. Aktuell erstelle man in Zusammenarbeit mit Baumkontrolleuren ein Baumkataster. Dazu gehöre eine regelmäßige Überprüfung der Bäume und kann dann ein früheres Eingreifen auf Basis einer fachlichen Expertise ermöglichen. Das Baumkataster soll bis zum Ende des Sommers fertig sein“, sagt die Stadtsprecherin.

Die Stadt bittet dringend darum, dass sich Passanten an die Absperrungen halten und die Gefahr nicht verharmlosen. Denn auch dem abgebrochenen Ast habe man keine Krankheit angesehen. Falls die Sperrung länger dauere, prüfe man eine bessere Beschilderung von Alternativrouten.