Foto: Leonie Hemminger

Am Ernst-Reuter-Platz hat der Umbau begonnen. Wenn alles nach Plan läuft, sind die Bauarbeiten bis Mitte des Jahres 2013 beendet.

Weilimdorf - Fröhliche Gesichter, wohin man auch blickte. Der Spatenstich, der am Montag symbolisch die Bauarbeiten am Ernst-Reuter-Platz einläutete, stand unter besten Vorzeichen: Bei prächtigem Sonnenschein hatten sich so viele Besucher eingefunden, dass der Nachmittag einem kleinen Stadtteilfest glich. Baubürgermeister Matthias Hahn ließ sich die gute Laune selbst dann nicht nehmen, als das Solitude-Saxofon-Ensemble zur Begrüßung das Kinderlied „Der Hahn ist tot“ spielte. „Ich stehe höchstlebendig hier und kann Sie sehr herzlich begrüßen“, sagte der Baubürgermeister mit einem Augenzwinkern.

Die Umgestaltung des zentralen, 1,5 Hektar großen Platzes in Giebel kostet insgesamt 1,9 Millionen Euro. Als Maßnahme des Förderprogramms Soziale Stadt werden 60 Prozent von Bund und Land getragen, 40 Prozent zahlt die Stadt Stuttgart. „Wir haben eine ganze Weile darauf gewartet“, sagte Hahn. Der Gutachterwettbewerb hatte vor drei Jahren stattgefunden. Die Bedingung an die sechs Planungsbüros war es, die Vorschläge der Bürger vor Ort zu berücksichtigen. Beauftragt wurde schließlich die Arbeitsgemeinschaft der Stuttgarter Architekturbüros Zeeb und Reich.

Spielgeräte, Sitzgelegenheiten, Brunnen

„Wie die Plätze aussehen, ist wahnsinnig wichtig“, sagte Hahn. „Sie sind die Wohnzimmer der Stadt – da muss man jeden Gast ohne zu Zögern reinbitten können.“ Konkret ist geplant, den Bodenbelag in einem hellen Gelbton zu erneuern. Am Hang entlang der Engelbergstraße sollen Sitzstufen zum Verweilen einladen. In einer Spiel- und Freizeitachse können sich vor allem Kinder austoben. Auch ein Trampolin und ein Kaleidoskop sind vorgesehen. Für die älteren Passanten ist ein Sitzbereich mit Tischen und Bänken geplant. Hecken, neu gepflanzte Bäume und Blumenbeete sorgen für die grüne Note. Neue Beleuchtung, barrierefreie Zugänge und eine verbesserte Parksituation sollen die Aufenthaltsqualität insgesamt verbessern. Das Wasserspiel, dessen Finanzierung einige Zeit ungewiss war, wird gebaut. „Wir werden dafür sorgen, dass hier im Sommer das Brünnlein fließt“, versicherte Hahn.

Durch die Baumaßnahmen werde das Stadtteilzentrum insgesamt aufgewertet und Giebel als Einkaufsstandort gestärkt. „Mit der Sanierung des Ernst-Reuter-Platzes kommen wir bei der Sozialen Stadt einen großen Schritt weiter“, sagte der Baubürgermeister. Das Bund-Länder-Programm sei ein wichtiges Instrument für Integration, das die Menschen eines Stadtteils zusammenführe.

Bauarbeiten bis Mitte 2013

Der Architekt Jürgen Zeeb, der selbst viele Jahre in Giebel gewohnt hat, sicherte das Bemühen zu, die Bauarbeiten zügig durchzuführen. Wenn alles nach Plan läuft, sollen sie Mitte des Jahres 2013 abgeschlossen sein. „Wir hoffen, dass nur geringe Belästigungen für die Anwohner und die Geschäftsleute entstehen“, sagte er. Das Ergebnis werde allen zugute kommen.

Zum Schluss verkündete Hahn, dass das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft eine weitere Aufstockung der Fördersumme in Höhe von 900 000 Euro zugesichert hat. Zusammen mit dem städtischen Anteil stehen damit 1,5 Millionen Euro zur Verfügung, die unter anderem dem Kinder- und Jugendhaus zugute kommen sollen.

Als eine der ersten Umbaumaßnahmen wurden am Dienstag zehn Sitzbänke von dem Bezirksbeirat Michael Schrade (Freie Wähler) abmontiert. In Absprache mit der Stadt werden sie so lange bei der stellvertretenden CDU-Bezirksbeirätin Susanne Renschler eingelagert, bis ein neuer Standort im Stadtbezirk gefunden wird.