Die Polizei nahm am Römerkastell mehr als 200 an den Ausschreitungen beteiligte Personen fest. Foto: Archiv/Schumacher StZN

Eritreer, die als regimetreu gelten, feiern den 33. Jahrestag der Unabhängigkeit. Die Polizei rechnet nicht mit großen Protesten gegen die Veranstaltung.

Unter dem Motto „33 Jahre Unabhängigkeit“ lädt eine Gruppe mit eritreischen Wurzeln am Samstag in die Halle bei der Österfeldschule in Stuttgart-Vaihingen ein. Es ist nicht die einzige Feier dieser Art. „In vielen Städten sind ähnliche Veranstaltungen angekündigt“, sagt der Polizeisprecher Jens Lauer. In Stuttgart ist man besonders wachsam. Denn im September war es bei einer Veranstaltung am Römerkastell zu schweren Ausschreitungen gekommen.

Die Polizei wird deswegen auch an diesem Samstag mit einem großen Aufgebot an Einsatzkräften in Vaihingen rund um die Schule unterwegs sein. Und nicht nur dort: „Wir werden auch Vorkontrollen an Bahnhöfen machen, damit wir frühzeitig feststellen können, ob Gegner der Veranstaltung anreisen.“ Einige Personen, die bei den Ausschreitungen am Römerkastell beteiligt waren, dürften nicht nach Stuttgart kommen, weil sie Platzverweise erhalten hatten.

Die Veranstaltungen werden regimetreuen Eritreern zugeschrieben. Die Gegenproteste vor den Türen kommen aus den Reihen der Regimekritiker. Mehrfach haben nicht-gewalttätige Regimekritiker versucht, zu verhindern, dass die regimetreuen Eritreer eine Halle vermietet bekommen für ihre Veranstaltungen. „Die Stadt kann die Anmietung städtischer Turn- und Versammlungshallen durch eingetragene Vereine nicht ablehnen, wenn gegen den Verein nichts vorliegt und von der geplanten Veranstaltung selbst keine erwartbare Gefahr ausgeht“, teilt der Pressesprecher Harald Knitter für die Stadt mit.

Im September waren Demonstrierende auf Polizeibeamte losgegangen, die den Eingang zu den Veranstaltungsräumen am Römerkastell bewacht hatten. Sie lieferten sich über mehrere Stunden eine Auseinandersetzung mit der Polizei, bei der unter anderem Steine und Flaschen auf Beamte flogen. Inzwischen wurden schon mehrere Beteiligte deswegen zu Haftstrafen verurteilt.