"Das Leben ist wie eine Sternschnuppe", sagt Artur Fischer, "wie ein Strich, der am Himmel auftaucht und verschwindet." Am Silvestertag feiert der Erfinder seinen 90. Geburtstag.
Einen Mann seines Alters als Buben zu bezeichnen kann sich nur einer erlauben: der Bub selbst. "Ich bin von meinem ganzen Wesen immer ein Tumlinger Bub geblieben", sagt Artur Fischer irgendwann im Verlauf des zweistündigen Gesprächs in seinem Büro.
Anlass für das Gespräch ist sein bevorstehender runder Geburtstag; Fischer möchte nicht viel Aufhebens davon machen. Bloß keinen Rummel. Trotzdem ist der Fragesteller aus Stuttgart willkommen. Es geht auch um ein Wiedersehen; nahtlos knüpfen wir an frühere Begegnungen an.
Wenig hat sich verändert seit dem ersten Besuch 2006. Über dem Schreibtisch seines holzverkleideten Büros kreist unablässig ein stilisiertes Flugzeug aus Draht, angetrieben von Licht. An den Wänden Bilder, Fotografien, Erinnerungen. Dazu Kunsthandwerk aus Afrika. Alles wie vor drei Jahren; allerdings betritt diesmal kein Mitarbeiter den Raum, der Herrn Fischer um seine Meinung fragt, weil eine von ihm entworfene Metallhülse nicht richtig sitzt. Das heißt nicht, dass er nichts mehr erfinden würde. Immer noch verwendet er Gedanken auf Verbesserungen. Erfinder können nicht aufhören, sich Neues auszudenken. Artur Fischer kann es jedenfalls nicht.