Im Frühjahr 2015 starteten die Eislinger Efa-Frauen ihr Programm zum 20-jährigen Bestehen ihres Vereins mit einem Fototermin ganz in Rot unter dem Kunstkreisel mit dem roten Kleid der Künstlerin Anja Luithle. Foto: Archiv/Horst Rudel

Sie ermutigen Frauen, sie mischen sich ein in Politik und Gesellschaft: So agieren die Aktivistinnen der Eislinger Frauenaktion Efa – und das jetzt mit neuem Spitzenteam.

Eislingen - Das Engagement für geflüchtete Frauen ist einer der Arbeitsschwerpunkte, den sich die Eislinger Frauenaktion(Efa) in diesem Jahr vorgenommen hat. Das über Partei- und Religionsgrenzen hinweg wirkende Frauenbündnis packt regelmäßig gesellschaftspolitisch brisante Themen selbstbewusst an. In diesem Jahr wollen die Efas mit ihren neu gewählten Vorstandsfrauen und mit Leni Breymaier, der in Eislingen lebenden SPD-Landesvorsitzenden und zudem prominentester Efa-Gründungsfrau, das Thema Prostitution bearbeiten.

Frauen ermutigt

Bei einem Treffen des neuen Vorstandsteams mit dem Oberbürgermeister Klaus Heininger im Eislinger Rathaus nutzten die Efas die Gelegenheit ein wenig zurückzublicken. Die Vorstandsfrau Dorothe Faupel, die ebenfalls ein Gründungsmitglied des Vereins ist, bezeichnete die inzwischen 22-jährige Efa-Geschichte als wichtige Netzwerkarbeit für Eislingen und Umgebung. Der Verein habe viele Frauen ermutigt, im Beruf und im gesellschaftlichen Leben Verantwortung zu übernehmen. „Gleichstellung ist ein Dauerbrenner, wir sind damit noch nicht fertig,“ ergänzte ihre Vorstandskollegin Ingrid Held. Das neue Efa-Team, das vor kurzem von den 55 Mitgliedsfrauen gewählt wurde, wird von Gönül Neuen geleitet. Dem Vorstand gehören zudem Ingrid Held, Dorotheé Schmid-Klingbeil und Gerlinde Nischwitz an.

Ein wenig ratlos wirkten die Efas, die allesamt gestandene Frauen im besten Alter sind, bei der Frage, warum es so schwer sei, junge Frauen für das Bündnis zu interessieren. Angesichts von Mehrfachbelastungen wie Erwerbs- und Familienarbeit kämen die meisten jungen Frauen wohl erst im Laufe der Zeit auf die Idee, sich frauenpolitisch zu engagieren, vermutet Held.

Einjähriges Jubiläumsprogramm absolviert

Nach einem voll gepackten einjährigen Jubiläumsprogramm, das die Efas zu ihrem 20-jährigen Bestehen im Frühjahr 2015 mit der Bundestagspräsidentin a. D., Rita Süssmuth (CDU), zum internationalen Frauentag starteten und das im Februar 2016 mit einer Ausstellung zum Thema Gewalt an Frauen endete, lassen es die neu gewählten Vorstandsfrauen 2017 zunächst ein wenig ruhiger angehen. Am diesjährigen Frauentag wollen sie mal wieder gemeinsam feiern, aber das Programm sei noch genausowenig spruchreif wie die Aktivitäten, die die Efas gemeinsam mit Leni Breymaier und dem Verein Sisters rund ums Thema Prostitution entfalten wollen.

Konkret ist aber das Engagement für geflüchtete Frauen. Immer am zweiten Montag im Monat betätigen sich die Efas demnach als Gastgeberinnen. In der Alten Post laden sie seit dem vergangenen Oktober zum Internationalen Frauencafé ein, um diesen Frauen ein wenig Freude und Abwechslung im Alltag zu bieten. Und das Efa-Mitglied Heide Kottmann ergänzt: „Wir wollen ihnen hier einen Freiraum ohne ihre Männer bieten.“ So ganz unter sich seien die Frauen, die nach Kottmanns Worten teils von ergreifenden Fluchtgeschichten berichteten, hier aber auch nicht. Weil zumindest die kleinen Kinder dabei sind, hat Efa eigens eine Betreuung eingerichtet.

Internationales Frauencafé