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Die Schlammschlacht zwischen dem ehemaligen Gerolsteiner-Radrennstall-Teamchef Hans-Michael Holczer und seinem Ex-Fahrer Stefan Schumacher geht weiter.

Stuttgart - Die Schlammschlacht zwischen dem ehemaligen Gerolsteiner-Radrennstall-Teamchef Hans-Michael Holczer und seinem Ex-Fahrer Stefan Schumacher geht weiter. Holczer forderte gegenüber den „Stuttgarter Nachrichten“ eine lebenslange Sperre für den Radprofi. „Da gesteht einer, seine ganze Karriere gedopt zu haben, und trotzdem fährt er, ohne mit der Wimper zu zucken, Radrennen“, sagte Holczer und betonte: „Er gehört lebenslang gesperrt.“

Schumacher, der gestand, sich seit 2001 unter anderem mit Epo, Wachstumshormon und Steroiden gedopt zu haben, muss sich derzeit vor dem Landgericht Stuttgart wegen Betrugs verantworten. Sein Anwalt Michael Lehner glaubt nicht daran, dass seinem Mandaten, der 2008 bei der Tour de France und den Olympischen Spielen positiv auf Cera getestet und danach zwei Jahre gesperrt worden war, weitere sportrechtliche Konsequenzen drohen: „Für ihn gilt der Wada-Code von 2008, nach dem man für Dinge, die nachträglich ans Licht kommen, nicht neu bestraft werden kann“, erklärte Lehner. Der nächste Verhandlungstermin in dem Prozess am 17. Mai fällt wegen der Krankheit einer Richterin aus, fortgesetzt wird der Prozess erst am 27. Mai.

Derweil hat die Doping-Schwerpunktstaatsanwaltschaft Freiburg nach Informationen der „Stuttgarter Nachrichten“ ein Ermittlungsverfahren gegen zwei frühere Gerolsteiner-Ärzte eingeleitet. Geprüft wird, wann Ernst Jakob und Mark Schmidt gegen das Arzneimittelgesetz verstoßen haben könnten und ob diese Vergehen verjährt sind. Die Frist dafür beträgt fünf Jahre.