Sarah Spiegel studiert im sechsten Semester Medienwirtschaft an der HdM. Foto: A. Kratz

Sarah Spiegel ist Studentin an der Hochschule der Medien (HdM) und engagiert sich für die Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) Am 23. November gibt es einen Typisierungstermin an der HdM.

Vaihingen - Mitte des Jahres hat sich Sarah Spiegel typisieren lassen. Das heißt, sie hat eine Speichelprobe abgegeben. Diese ist nun in der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) registriert. Vielleicht kann die 27-Jährige so jemandem das Leben retten. Denn jeder fünfte Blutkrebspatient sucht vergeblich einen passenden Stammzellenspender, einen genetischen Zwilling.

 

„Es ist so wichtig, dass man sich registrieren lässt“, findet die Studentin. Dazu muss man lediglich mit einem Wattestäbchen einen Wangenabstrich machen und ein paar Formulare ausfüllen. „Das ist überhaupt kein Aufwand. Und man ist für viele Menschen ein potenzieller Lebensretter“, ergänzt Spiegel. Angst davor, tatsächlich einmal Stammzellen zu spenden, hat sie nicht. Denn meistens sei der Eingriff unkompliziert. In 80 Prozent der Fälle entnehmen die Ärzte die Stammzellen peripher über die Blutbahn und nur in 20 Prozent der Fälle direkt aus dem Knochenmark.

Die DKMS ist eine gemeinnützige Gesellschaft

Die DKMS ist eine gemeinnützige Gesellschaft. Inzwischen haben sich etwa fünf Millionen Menschen registrieren lassen. Sarah Spiegel möchte, dass es noch mehr werden. Darum macht sie bei einer Aktion an der Hochschule der Medien (HdM) mit. Am 23. November sind Mitarbeiter der DKMS in der Hochschule. Sie informieren über die Krankheit Blutkrebs und über die Stammzellenspende. Wer will, kann sich sofort registrieren lassen und vor Ort eine Speichelprobe abgegeben.

Das alles wird von Spiegel zusammen mit etwa einem Dutzend weiterer Studenten organisiert. Im Sommer habe ein Kommilitone in dem sozialen Netzwerk Facebook zum Mitmachen aufgerufen, erinnert sich Spiegel. Sie selbst habe nicht lang überlegt. Im Oktober gab es ein erstes offizielles Treffen. Auch Boris Kühnle war dabei. Der Professor ist der Dekan für Medienwirtschaft an der HdM und machte die Aktion zu einem studentischen Projekt.

Ein studentisches Projekt

Das bedeutet, dass die Studierenden nun auch sogenannte Credit Points bekommen. Das sind keine Noten, sondern Einheiten, welche den Arbeitsaufwand für eine studentische Arbeit dokumentieren. So sollen Leistungen an Hochschulen europaweit vergleichbar werden. „Die Credit Points waren für uns aber nicht entscheidend“, betont Spiegel. Jeder einzelne hätte sich auch engagiert, wenn es nichts dafür gegeben hätte.

Für die Studierenden gibt es viel zu tun. Zum einen geht es um die reine Organisation. Räume müssen gefunden und Versicherungen abgeschlossen werden. Für alle Helfer soll es am Veranstaltungstag Essen und Trinken geben. Ein Team kümmert sich um das Marketing, sorgt also dafür, dass die Aktion publik wird. Dazu hängen die Studierenden Plakate auf und posten im Internet bei Facebook.

Typisierungen refinanzieren

Außerdem haben sich die Studenten vorgenommen, so viele Typisierungen wie möglich zu refinanzieren. Denn die Auswertung jeder einzelnen Speichelprobe kostet die DKMS 50 Euro. Darum sind Spenden erforderlich. Bei der Typisierungsaktion am 23. November ist es aber ausdrücklich jedem freigestellt, in welchem Umfang er sich an den Kosten beteiligen kann und möchte.

Spiegel und ihre Mitstreiter haben viele Unternehmen angeschrieben. Als Gegenleistung für einen finanziellen Beitrag erscheint das Firmenlogo zum Beispiel auf dem Veranstaltungsplakat, auf der Facebook-Seite und am Veranstaltungstag vor Ort auf verschiedenen Monitoren. Darüber hinaus wollen die Studenten zum Beispiel Waffeln in der HdM verkaufen und so Spenden sammeln.

Es soll einen Abschlussbericht geben

Zwischen fünf und sieben Stunden in der Woche hat Spiegel seit Oktober in das Projekt investiert. „Wenn man etwas Gutes tun kann, dann investiert man diese Zeit gern“, sagt die Medienwirtschaftlerin. Darüber hinaus habe sie aber auch viel gelernt. Das Projekt sei eine gute Möglichkeit gewesen, das während des Studiums erworbene theoretische Wissen in die Praxis umzusetzen.

Wie es nach der Aktion weitergeht, steht noch nicht fest. Wahrscheinlich wird es einen Abschlussbericht geben. In jedem Fall wollen die Studenten das bei dem Projekt erworbene Wissen an andere weitergeben. Sarah Spiegel kann sich gut vorstellen, sich auch weiterhin in der ein oder anderen Form für die DKMS zu engagieren.

Spenden
Die Typisierungsaktion am Montag, 23. November, im Foyer der HdM, Nobelstraße 10, dauert von 9.30 bis 14 Uhr. Spenden für die DKMS können auf das Konto mit der IBAN DE 94 6415 0020 0005 55 85 88, Verwendungszweck HSL 147, überwiesen werden. Weitere Infos: www.dkms.de.