Demian Lienhard (links) und der Redakteur Alexander Maier diskutieren über die Kultur im Nationalsozialismus. Foto: Roberto Bulgrin

Dass Jazz im Nationalsozialismus als Propagandamittel missbraucht wurde, zeichnet der 36-jährige Autor Demian Lienhard in „Mr. Goebbels Jazz Band“ nach. Den Roman präsentierte er bei der Esslinger Lesart.

Der Titel „You can’t stop me from dreaming“ schallt blechern aus dem Lautsprecher. Diesen Jazz-Standard aus dem Jahr 1937 hat die Band des Propagandaministers Joseph Goebbels in den 1940er Jahren umgedichtet, um das britische Radiopublikum für das Gedankengut der Nationalsozialisten zu gewinnen. Die Geschichte des Sängers Karl „Charlie“ Schwedler und seiner Musiker erzählt der Schweizer Autor Demian Lienhard in seinem Roman „Mr. Goebbels Jazz Band“. Bei den Literaturtagen Lesart stellte er im ausverkauften Kronensaal der Kreissparkasse Esslingen sein berührendes Werk vor, das ins Innere der gleichgeschalteten Maschinerie dringt.