Traumhafte Weinberge direkt unter der Grabkapelle: Auch die touristische Nutzung hat dem Weinbau in Württemberg geholfen. Foto: Lichtgut//Oliver Willikonsky

Früher als „läbbrig“ belächelt, räumen Württemberger Weine heute reihenweise renommierte Preise ab, hiesige Winzer überzeugen nicht nur mit Spitzenrotweinen. Was begründete den neuerlichen Erfolg?

Die Sache mit dem Ruf, der einem anhaftet, ist eine schwierige. Ist er erst ruiniert, lebt es sich eben nicht ungeniert! Das Weinanbaugebiet Württemberg muss mit eben so einem Ruf leben, über den sich ambitionierte Weinmacher nur ärgern. Wein aus Württemberg ist dünn, läbbrig, wie der Schwabe sagen würde. Die Realität ist indes eine komplett andere: Bei diversen Wettbewerben wie dem deutschen Rotweinpreis räumen die Württemberger seit Jahren gewaltig ab, bei den Cuvées, bei den Lembergern und selbst beim Spätburgunder ist Württemberg vorne mit dabei. „Im Moment“, sagt Markus Drautz, Vorsitzender des Verbands deutscher Prädikatsweingüter (VdP) in Württemberg, „ist Württemberg die innovativste Region in Deutschland.“