Daimler Truck übt Kritik an den Plänen der EU-Kommission zur CO2-Reduktion bei Reisebussen. Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Die Pläne der EU-Kommission zur CO2-Reduktion bei Reisebussen hält Daimler Truck für unrealistisch. Die Vorschläge sehen vor, dass sich der CO2-Ausstoß von schweren Nutzfahrzeugen bis 2030 um 45 Prozent im Vergleich zu 2019 verringern soll.

Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck hält Pläne der EU-Kommission zur CO2-Reduktion bei Reisebussen für unrealistisch. „Eine Zielgröße von 20 Prozent ist zwar äußerst ambitioniert, aber realistisch“, sagte der Chef der Bus-Sparte Daimler Buses, Till Oberwörder. Die EU-Kommission hatte im Februar unter anderem vorgeschlagen, dass sich der CO2-Ausstoß von schweren Nutzfahrzeugen, also auch Reisebussen, bis 2030 um 45 Prozent im Vergleich zu 2019 verringern soll.

„Das Produktportfolio ist nicht der Engpass“, sagte Oberwörder. Die Umsetzung hänge davon ab, ob die Infrastruktur auch auf dem Land verfügbar ist. Der Aufbau einer öffentlichen Lade- und Wasserstoff-Tank-Infrastruktur für Reisebusse sei erforderlich, hieß es laut Mitteilung. Im Vergleich zu Stadtbussen stelle das eine besonders große Herausforderung dar, weil Reisebusse deutlich anspruchsvollere Routen führen.

Unternehmen unterstützt grundsätzlich die Pläne

Grundsätzlich unterstütze das Unternehmen den Plan der EU-Kommission, die CO2-Emissionen von neu zugelassenen Bussen zu reduzieren. Der Vorschlag, ab 2030 alle neuen Stadtbusse emissionsfrei zu machen, sei absolut möglich.

„Es ist eine gemeinsame Kraftanstrengung von Politik, Herstellern, Bus-Betrieben und Energiebranche nötig, um E-Busse in hoher Stückzahl und so schnell wie möglich auf die Straßen zu bringen“, sagte Oberwörder laut Mitteilung. Jetzt müsse gemeinsam dafür gesorgt werden, dass Unternehmer E-Busse wirtschaftlich betreiben können.