Sogar das DRK war vor Ort, um die Reisegruppe mit Müsliriegeln und mehr zu versorgen. Foto: KS-Images.de / Andreas Rometsch/Andreas Rometsch

Ein Busfahrer setzt 42 Reisende an einem Parkplatz in Gerlingen ab und fährt dann weg, da er die Fahrt aufgrund von vorgeschriebenen Ruhezeiten nicht fortsetzen kann. Ersatz kommt keiner, die Reisegruppe sitzt die halbe Nacht lang fest.

Diese Reise hatten sie sicher anders vorgestellt: 42 Menschen, hauptsächlich Senioren, sitzen von Donnerstagabend bis tief in der Nacht auf Freitag stundenlang auf einem Parkplatz in Gerlingen im Kreis Ludwigsburg fest, erst um 3 Uhr löst sich die Situation nach Polizeiangaben auf. Was war passiert?

Laut einer Sprecherin des Polizeipräsidiums Ludwigsburg ging der erste Anruf am Donnerstag gegen 19 Uhr bei den Beamten ein, wonach mitgeteilt wurde, dass eine Reisegruppe an einem Parkplatz in Gerlingen gestrandet sei. „Später stellte sich heraus, dass der Busfahrer die Fahrt dort abgebrochen hatte, da er Gefahr lief, die Lenkzeiten zu überschreiten“, so die Sprecherin. Ein Ersatzfahrer konnte offenbar nicht organisiert werden. Die Folge: Die Gestrandeten darbten über Stunden auf dem Parkplatz, ein Ersatzfahrer, der laut Polizei auf 22 Uhr angekündigt gewesen sei, sei auch nicht gekommen.

Polizei lediglich in vermittelnder Rolle

Inwieweit nun Reiseunternehmen oder Busunternehmen für das Schlamassel verantwortlich sind, war am Freitagmorgen unklar und sei auch nicht Gegenstand der polizeilichen Arbeit gewesen, wie die Polizeisprecherin betont. Die Beamten seien lediglich in vermittelnder Rolle aufgetreten.

So habe man das Deutsche Rote Kreuz (DRK) kontaktiert, um die Versorgung der Reisegruppe sicherzustellen. Es habe Getränke und Müsliriegel gegeben. Schließlich sei ein Taxiunternehmen hinzugezogen worden, das die Reisenden gegen 3 Uhr nachts zum Hauptbahnhof Stuttgart beförderte. Wie es danach für die Betroffenen weiterging, ist der Polizei nicht bekannt. Die Lust am Reisen dürfte ihnen fürs Erste aber vergangen sein.