Bei Studierenden, die ohne Abi, aber mit Berufserfahrung studieren, bildet der Südwesten im Ländervergleich eines der Schlusslichter. Nur knapp 1000 Erstsemester hatten 2020 kein Abitur.
Baden-Württemberg gehört zu den Bundesländern mit dem geringsten Anteil an Studienanfängern ohne Abitur. Im Jahr 2020 gab es im Südwesten 975 Erstsemester ohne Abitur, wie aus einer am Montag veröffentlichten Auswertung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) hervorgeht. Das entspricht einem Anteil von 1,45 Prozent. Zusammen mit Sachsen-Anhalt und dem Saarland bilde Baden-Württemberg damit das Schlusslicht. Bundesweit soll es 2020 mehr als 15 000 Hochschulanfänger ohne Abitur gegeben haben. Das ist ein Anteil von 3,1 Prozent an allen Erstsemesterstudenten.
Auch insgesamt - also über alle Semester hinweg - war 2020 der Anteil der Studierenden ohne Abitur im Südwesten im bundesweiten Vergleich gering. Es soll 4434 Studierende ohne Abitur gegeben haben. Dies entspricht einem Anteil von 1,23 Prozent. Damit ist Baden-Württemberg nach CHE-Angaben in dieser Statistik Drittletzter. Der Bundesdurchschnitt liege bei 2,2 Prozent (etwa 66 000 Studierende).
Schlusslicht zusammen mit Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und dem Saarland
Beim Anteil der Hochschulabsolventen ohne Abitur belegt Baden-Württemberg den Daten zufolge ebenfalls einen Platz im hinteren Drittel. 2020 soll es 825 Hochschulabsolventen ohne Abitur gegeben haben, was einem Anteil von 1,09 Prozent entspricht. Für den Südwesten sei das aber ein neuer Höchstwert. Dennoch schnitten nur Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und das Saarland nach Angaben des CHE schlechter ab. Bundesweit soll der Anteil 1,8 Prozent (knapp 8400 Hochschulabsolventen ohne Abitur) betragen haben.
Wer ohne Abitur oder Fachhochschulreife studieren will, kann sich für einen Studienplatz nach einer abgeschlossenen Berufsausbildung sowie dem Nachweis von Berufserfahrung bewerben. Getragen wird das CHE von der Bertelsmann Stiftung und von der Hochschulrektorenkonferenz der Bundesländer.