Veronika Franco Olias hat am Sonntag ihre drei Mitbewerber weit hinter sich gelassen. Foto: Gottfried Stoppel

Gleich im ersten Wahlgang hat sich Veronika Franco Olias bei der Bürgermeisterwahl am Adventssonntag die absolute Mehrheit der Wählerstimmen gesichert. Wann tritt sie ihr Amt als Bürgermeisterin in Sulzbach an?

Der Rems-Murr-Kreis hat nicht gerade viele weibliche Rathausspitzen vorzuweisen, aber nun immerhin bald eine weitere: Bei der Bürgermeisterwahl in Sulzbach an der Murr hat sich am Sonntag die Kandidatin Veronika Franco Olias überraschend klar schon im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit der Stimmen gesichert und ihre drei männlichen Mitbewerber weit hinter sich gelassen. Die 30-Jährige erhielt insgesamt 73,5 Prozent, was 1750 Wählerstimmen entspricht. Die weiteren drei Bewerber mussten mit dreistelligen Stimmzahlen im unteren Bereich vorlieb nehmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 58,6 Prozent.

Von Bittenfeld geht es nach Sulzbach

Die 30-jährige Veronika Franco Olias ist seit Juni 2020 die Ortsvorsteherin des Waiblinger Teilorts Bittenfeld, der rund 4500 Einwohner hat. Sie hat den Bachelorabschluss im Studiengang Public Management, was dem Abschluss einer Diplom-Verwaltungswirtin entspricht. Sie ist damit die einzige der Bewerber in Sulzbach gewesen, die eine für den Job klassische Laufbahn vorweisen kann.

Dass die Bürgermeisterwahl wohl recht eindeutig ausfallen wird, habe sich in den vergangenen Wochen bereits stark abgezeichnet, antwortet der für die Wahl zuständige Sulzbacher Hauptamtsleiter Michael Heinrich auf die Frage, ob ihn das Auszählungsergebnis überrasche. Und dass eine Frau den Chefposten im Rathaus Sulzbach einnehme, passe schließlich in die Zeit.

Amtsantritt wohl Anfang Februar

Der Hauptamtsleiter geht derzeit davon aus, dass die neue Bürgermeisterin ihr Amt in Sulzbach Anfang Februar des kommenden Jahres antreten wird. Die Waiblinger Ortschaft Bittenfeld muss sich also bald eine neue Ortsvorsteherin oder einen neuen Ortsvorsteher suchen.

Franco Olias ist parteilos, verheiratet und lebt derzeit in Backnang. Als Bürgermeisterin von Sulzbach will sie die Verwaltung modernisieren und die Digitalisierung voranbringen, ein weiteres Anliegen ist ihr die Natur und deren Erhaltung.

Auf Platz zwei hinter Veronika Franco Olias landete mit 217 Stimmen (9,1 Prozent) Andreas Fillgraff, Vater von drei Kindern, der seit sechs Jahren in Sulzbach lebt und bei der Sparkassenversicherung arbeitet – knapp gefolgt vom Diplom-Holzwirt Markus Laiblin, Jahrgang 1980, der ebenfalls in Sulzbach wohnt und bei der Wahl 211 Stimmen (8,9 Prozent) erhielt. Der dritte männliche Kandidat, Christian Ehnis, sicherte sich 198 Stimmen, was einem Anteil von 8,3 Prozent entspricht. Der Wirtschaftsinformatiker arbeitet als Unternehmensberater.

Die Wahl in Sulzbach an der Murr war nötig geworden, weil der langjährige Bürgermeister Dieter Zahn Mitte Oktober nach langer schwerer Krankheit gestorben war. Er war 1992 erstmals zum Rathauschef in Sulzbach gewählt worden.