43 Feuerwehrleute löschen den Hemminger Ackerbrand. Foto: KS-Images.de/Andreas Rometsch

Entlang der Strecke im Strohgäu, auf der der Museumszug Feuriger Elias unterwegs ist, sind am Sonntag zwei Flächenbrände ausgebrochen.

Am Sonntag um 18.30 Uhr war der Museumszug Feuriger Elias auf seiner letzten Fahrt des Tages von Korntal in Richtung Weissach unterwegs, als bei der Feuerwehr ein Notruf einging. Nahe der Straße „Am Lotterberg“ in Korntal hatte ein Insektenhotel nahe des Bahndamms Feuer gefangen, die Flammen waren auch auf die umliegende Fläche übergegangen. Die Feuerwehr aus Korntal konnte die Flammen schnell löschen.

Dunkler Rauch war von weitem zu sehen

Kurz darauf, gegen 19 Uhr, dann der zweite Alarm: In Hemmingen im Bereich der Aussiedlerhöfe stehe ein Getreidefeld in Flammen, ebenfalls nahe der Bahnlinie. Das Feuer breitete sich schnell auf eine laut Polizei rund 100 Quadratmeter große Fläche aus. Die Hemminger Feuerwehr spricht sogar von 3000 Quadratmetern, was die näherliegende Schätzung zu sein scheint. 43 Einsatzkräfte dämmten die Flammen ein. Ein Teil von ihnen war aus den umliegenden Kommunen herangeeilt. Der dunkle Rauch war schon von weitem zu sehen – deshalb und auch wegen der starken Hitze wurde die nahe Kreisstraße für den Verkehr gesperrt. Es entstanden Sachschäden von mehreren tausend Euro. Wegen des großen Drucks kam es außerdem zu einem Riss in einer Trinkwasserleitung, weshalb die Trinkwasserversorgung der Aussiedlerhöfe per Notversorgung sichergestellt werden musste.

Dass der Feurige Elias, der Museumszug der Gesellschaft zur Erhaltung von Schienenfahrzeugen (GES), als Auslöser für beide Brände nicht auszuschließen sei, verkündete die Polizei bereits am Sonntagabend – naheliegend ist die Vermutung, weil beide Brände nicht allzulang, nachdem der Zug dort auf seinem Weg nach Weissach vorbeigefahren war, entstanden waren. Final klären lässt sich die genaue Brandursache aber wahrscheinlich nicht mehr, sagt auch Steffen Grabenstein, Pressesprecher des Polizeipräsidiums in Ludwigsburg. Ein Zeuge habe Funken gesehen. „Aber es könnte auch eine weggeworfene Zigarette gewesen sein.“

Funkengitter und geschultes Personal sollen Risiko minimieren

Nach wie vor ist es in Teilen Süddeutschlands sehr trocken, dann reicht oft nur ein heißer Motor oder eine glimmende Zigarette, um große Flächen- und Waldbrände auszulösen. Erst vor wenigen Tagen waren etwa in Bad Wimpfen knapp ein Dutzend Autos komplett ausgebrannt, nachdem eines von ihnen auf einem Stoppelfeld, das als Parkplatz diente, Feuer gefangen hatte.

Je nach Gefahrenstufe des Deutschen Wetterdienstes gibt es deshalb auch für den Betrieb des Feurigen Elias einige Vorkehrungen. Liegt die Gefahrenstufe bei fünf, die höchste Stufe, dann fährt die Dampflok gar nicht, erklärt Frank Schiller aus dem Vorstand der GES. Bei Stufe vier folge der Lok sicherheitshalber eine sogenannte Brandschutznachfahrt. Am Sonntag lag der Index bei zwei – geringe Gefahr. Kommen mehrere ungünstige Umstände zusammen, kann trotzdem etwas passieren. „Ein Funkenflug ist grundsätzlich nie ganz auszuschließen“, sagt Schiller. Mit verschiedenen technischen Mitteln, etwa einem Funkenfänger im Kamin, und der Schulung des Personals versuche man, das Risiko aber so minimal wie möglich zu halten. „Gott sei Dank“, so Schiller, „ist niemand zu Schaden gekommen.“