Baderegeln (hier ein Bild aus München) gelten auch für Asylbewerber. Foto: dpa

Die Stadt Bornheim lässt männliche Flüchtlinge nicht mehr in ihr Schwimmbad. Dafür kassiert sie Kritik – auf Twitter und von einem Fachverband.

Essen - Die Stadt Bornheim bei Bonn hat männlichen Flüchtlingen den Zugang zum Schwimmbad verboten. Dafür muss sie auf Twitter viel Kritik einstecken – in die jetzt auch die Deutsche Gesellschaft für Badewesen eingestimmt hat.

Schwimmbäder für Flüchtlinge zu sperren lasse sich juristisch kaum halten und in der Praxis nicht durchsetzen. Ein Zutrittsverbot wie in Bornheim lehne der Verband ab, sagte dessen Sprecher Joachim Heuser am Freitag auf Anfrage. Möglichen Problemen mit männlichen Flüchtlingen, die in Bornheim zu dem ungewöhnlichen Schritt geführt hatten, will die Gesellschaft durch klare Verhaltenshinweise vorbeugen.

Bornheim hatte männlichen Flüchtlingen den Zugang verboten, weil sich immer mehr Besucherinnen und Angestellte über sexuelle Belästigungen durch Männer aus einer nahen Asylbewerberunterkunft beschwert haben sollen.

Die bereits bestehenden und in den Bädern aushängenden Sicherheitstipps würden ergänzt, kündigte der Sprecher der Gesellschaft an. In vielen Sprachen solle darauf hingewiesen werden, dass auch im Schwimmbad die Würde und die Persönlichkeitsrechte von Frauen und Männern geachtet werden müssen und vor allem körperliche Berührungen oder mündliche Anspielungen untersagt sind.

In der Gesellschaft für Badewesen haben sich unter anderem kommunale und private Bäderbetreiber zusammengetan.