Borna Sosa steht bis 2028 bei Ajax Amsterdam unter Vertrag. Foto: imago/ANP

Der langjährige Stuttgarter Außenverteidiger spricht über die Gründe für seinen Wechsel zu Ajax Amsterdam im vergangenen Sommer – und seine weitere Karriereplanung.

Fünf Jahre lang spielte Borna Sosa (26) für den VfB Stuttgart, ehe er im vergangenen Sommer zu Ajax Amsterdam in die Niederlande wechselte. Dass es in Bad Cannstatt nach Jahren des Abstiegskampfes gerade jetzt so gut wie lange nicht läuft, beschäftigt auch den 26-Jährigen. „Man fragt sich natürlich, was hätte sein können, wenn ich geblieben wäre“, sagte Sosa im Gespräch mit dem Portal transfermarkt.de. „Ich hätte beim VfB gerne ein Jahr gehabt, das so aussieht wie das jetzige, aber es sollte nicht sein.“

Der VfB-Aufschwung hängt für Sosa maßgeblich mit Chefcoach Sebastian Hoeneß zusammen. „Er ist der richtige Trainer für die Mannschaft, er versteht die Leute. Man kann mit ihm reden wie mit einem Freund. Bei ihm hat man das Gefühl, dass man für ihn in jedem Spiel kämpfen will.“ Nach Hoeneß’ Amtsantritt im vergangenen April arbeiteten beide einige Monate zusammen. Er habe dem Coach zum Abschied geschrieben, dass er „ein geiler Typ“ sei, so Sosa.

Warum er dann überhaupt gegangen ist? „Ich wollte unbedingt international spielen“, betont der linke Außenverteidiger. „Bei einem Verein, der von zehn Spielen sechs, sieben gewinnt.“ Er habe nicht das Gefühl gehabt, dass das so schnell in Stuttgart passieren wird: „Deswegen wollte ich weg. Das war der einzige Grund.“

EM-Viertelfinale für Sosa in Stuttgart?

Mit dem niederländischen Rekordmeister spielt er eine durchwachsene Saison: In der Liga liegt das Team nur auf Rang fünf, in der Conference League war im Achtelfinale gegen Aston Villa Endstation. Den Schritt zu Ajax bereut er dennoch nicht. „Es ist eine komplett andere Saison für mich, ich habe viele neue Sachen gelernt, wir haben viele Spiele. Es war ein guter Wechsel für mich und ich würde ihn immer wieder machen.“ Diese Saison sei nur das „Warm-up“ gewesen: „In der nächsten werden wir zeigen, was wir können.“

Seine Laufbahn beenden will Sosa aber nicht in Amsterdam: „Ajax ist ein Sprungbrett, von hier kann man es in die Premier League oder in eine andere Top-Liga schaffen“, sagt der kroatische Nationalspieler, der 2022 bei der WM in Katar Dritter wurde. „Die Eredivisie soll nicht meine Endstation sein, ich will mindestens noch einen weiteren Schritt machen. Wohin, weiß ich nicht. Es könnte in die Premier League gehen – oder zurück in die Bundesliga. Ich mag die Liga sehr.“

In der runderneuerten MHP-Arena des VfB mal wieder aufzulaufen, reizt den Außenverteidiger obendrein – entweder im Rahmen einer Rückkehr in die Bundesliga oder schon bei der EM in diesem Sommer. Sosa hat den Spielplan bereits genau studiert: „Bei der Europameisterschaft könnte es im Viertelfinale passieren. Ich hatte eine gute Verbindung zu den VfB-Fans, ich mag den Verein sehr. Ich habe dort viel erlebt, das bleibt für immer im Kopf und im Herzen.“ Der Linksfuß wurde in Stuttgart über die Jahre zu einer Identifikationsfigur und steuerte in 93 Bundesliga-Spielen 26 Torvorlagen bei.