Droht der Schwäbischen Maultasche Gefahr durch das geplante Freihandelsabkommen TTIP? Foto: dpa

Baden-Württembergs Verbraucherminister Alexander Bonde sieht Schwarzwälder Schinken und Schwäbische Maultaschen durch das geplante Freihandelsabkommen TTIP gefährdet.

Stuttgart - Das geplante Freihandelsabkommen TTIP gefährdet aus Sicht von Baden-Württembergs Verbraucherminister Alexander Bonde (Grüne) Schwarzwälder Schinken und Schwäbische Maultasche. Der Bund wolle den Schutz solcher Spezialitäten für das Abkommen zwischen der EU und den USA opfern, sagte er am Sonntag und reagierte damit auf Äußerungen von Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU).

Dieser hatte dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ (Montag) gesagt: „Wenn wir die Chancen eines freien Handels mit dem riesigen amerikanischen Markt nutzen wollen, können wir nicht mehr jede Wurst und jeden Käse als Spezialität schützen.“ Er halte die geltenden EU-Regeln für regionale Lebensmittel für „sehr bürokratisch“.

Bonde wertete dies als „Angriff der Bundesregierung auf die europäische Essens- und Genusskultur“. Der jetzige Verhandlungsstand des Freihandelsabkommens sei erkennbar nicht dazu geeignet, die hohen Standards hierzulande zu halten. „Ich bin verwundert darüber, dass der Franke Christian Schmidt es widerstandslos hinnimmt, dass künftig auch amerikanische Massen-Hotdogs als Nürnberger Rostbratwürste in den Markt gepresst werden können“, sagte Bonde in Stuttgart.