Trotz der Ergebnisse raten die Forscher davon ab, virale Erkrankungen mit Bier behandeln zu wollen (Symbolbild). Foto: imago images/CHROMORANGE / Maria Reichenauer

Was Forscher der Uni Hohenheim herausgefunden haben, dürfte Bierliebhaber erst mal freuen: Bestimmte Inhaltsstoffe von Hopfen wirken gegen Corona. Doch ganz so einfach ist es nicht.

Bestimmte Inhaltsstoffe von Hopfen und Bier besitzen eine nachweisbare antivirale Aktivität gegen SARS-CoV-2. Als besonders effektiv gegen die Virenvermehrung, teilte die Universität Hohenheim in Stuttgart mit, hätten sich vor allem die Hopfeninhaltsstoffe Xanthohumol und sein Derivat 6-Prenylnaringenin erwiesen. Dies haben Forscher der Universität bei gemeinsamen Infektionsexperimenten mit dem Universitätsklinikum Tübingen, im dortigen Hochsicherheitslabor der biologischen Sicherheitsstufe 3, herausgefunden.

Allerdings raten die Forscher davon ab, virale Erkrankungen mit Bier behandeln zu wollen. Dazu sei die Konzentration der Inhaltsstoffe nicht hoch genug und der enthaltene Alkohol eher schädlich. Doch könnten neue, auf den Hopfeninhaltstoffen basierende Wirkstoffe das Arsenal an antiviralen Wirkstoffen erweitern. Die Ergebnisse legten nahe, so das Forscherteam weiter, dass es in Lebensmitteln eine Vielzahl bislang wenig beachteter, hochwirksamer und zugleich gut verträglicher Wirkstoffe für ganz unterschiedliche Krankheitsbilder geben könnte.